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Optimierte Anregungspegel zur Erfassung von gepulsten Distorsionsprodukten otoakustischer Emissionen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Distorsionsprodukte otoakustischer Emissionen (DPOAE) bestehen aus einer nichtlinearen und einer kohärent reflektierten Komponente. Bei Interferenz beider Komponenten kann die diagnostische Aussagekraft der DPOAE vermindert sein. Für die Generierung maximaler DPOAE-Amplituden ist die richtige Wahl der Anregungspegel der Primärtöne L1 und L2 essentiell. Um den Einfluss der Primärtonpegel auf die einzelnen Quellkomponenten zu untersuchen, verwenden wir Kurzpuls-DPOAE. Diese Technik erlaubt eine Separierung der Quellkomponenten im Zeitbereich und ermöglicht dadurch die Analyse von optimalen Anregungspegeln für die Primärkomponente.
Methoden: DPOAE wurden von fünf Probanden für die Frequenzen f2=1–8 kHz bei einem konstanten Frequenzverhältnis f2/f1=1.2 gemessen. Die Primärtonpegel wurden in 5 dB SPL Schritten anhand einer modifizierten Pegelschere mit L1=0.4 L2+b, L2=25–75 dB SPL und b=34–59 dB SPL ausgewählt. DPOAE wurden sowohl mit Kurzpuls- als auch mit kontinuierlicher Stimulation erfasst. Für die gepulsten DPOAE kann im Zeitbereich die maximale Amplitude der Primärkomponente bestimmt werden.
Ergebnisse: DPOAE zeigen für einen definierten L2-Wert ein deutliches Amplitudenmaximum in Abhängigkeit von L1. Sowohl für gepulste als auch kontinuierliche Stimulation vergrößert sich die optimale Pegeldifferenz L1-L2 signifikant mit steigender Anregungsfrequenz.
Schlussfolgerung: Eine optimale Einstellung des Primärtonverhältnis L1-L2 mittels Kurzpuls-DPOAE sorgt für eine verbesserte Überlappung der beiden Wanderwellen in der Cochlea und führt daher zu einem Amplitudenmaximum der Primärkomponente. Die Erfassung von optimalen Stimuluspegeln kann die Sensitivität verbessern, die zur Evaluation der Integrität des cochleären Verstärkers notwendig ist.
Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG Da487/3-2
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.