gms | German Medical Science

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Zirkadianer Rhythmus von Kortisol bei Tinnitus-Patienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Agnieszka Szczepek - Charité, Berlin, Germany
  • Heidi Olze - Klinik für HNO, Charité-Universitätsmedizin Berlin CCM/CVK, Berlin
  • Birgit Mazurek - Tinnitus Zentrum, Charité-Universitätsmedizin Berlin CCM, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod503

doi: 10.3205/15hnod503, urn:nbn:de:0183-15hnod5032

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Szczepek et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Kortisol ist ein von der Nebennierenrinde produziertes Hormon, welches in zirkadianen Rhythmus – mit Höhepunkt in den frühen Morgenstunden und niedrigster Konzentration in der Nacht – freigesetzt wird. Die Reaktion auf Stress kann auch eine Steigerung der Produktion von Kortisol verursachen. Im Gegensatz zu Blut-Kortisol ist der Speichel-Kortisol biologisch aktiv. In der vorliegenden Arbeit zeigen wir auf, inwiefern der zirkadiane Rhythmus der Kortisolproduktion ein biologisches Korrelat des Tinnitus‘ sein könnte.

Methoden: Tagesspeichelkortisol von 116 Tinnitus-Patienten wurde bevor, während und nach der Tinnitustherapie bestimmt. Der Speichel wurde den Patienten mithilfe des Salivette-Systems sofort nach dem Aufstehen, 30 Minuten später sowie um 8, 12, 17 und 22 Uhr entnommen. Die Konzentration von Kortisol wurde mit kommerziellem ELISA-Kit bestimmt.

Ergebnisse: Basierend auf dem Tageskortisolspiegel zu Beginn der Therapie wurden zwei Gruppen von Patienten identifiziert. In der ersten Gruppe (86) wiesen die Patienten 30 Minuten nach dem Aufwachen die höchste Kortisolkonzentration auf, was mit einer typischen Kortisolausschüttung korrespondiert. In der zweiten Gruppe (16) konnte bei den Patienten kein Peak von Kortisol am Morgen festgestellt werden. Drei Monate nach der Therapie wiesen alle Patienten einen positiven Kortisol-Peak am Morgen auf. Innerhalb der Altersgruppe (61–80 Jahre) haben sich die Kortisolwerte ebenso verändert: nach drei Monaten wurden in dieser Gruppe Steigerungen des Kortisolgehalts um 17 sowie um 22 Uhr registriert.

Schlussfolgerungen: Diese Studie zeigt, dass die Bestimmung der Tageskonzentration von Speichelkortisol ein vielversprechender Biomarker bei der Messung des Therapieerfolgs werden kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.