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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

MRT-basierte 3D-Volumenrekonstruktionen zum Nachweis von Hörbahnrudimenten bei kritischen CI-Indikationen im Kleinkindesalter

Meeting Abstract

  • corresponding author Sebastian Strieth - Univ.-HNO-Klinik der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
  • Naguib Nagy - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Goethe-Universität, Frankfurt/M.
  • Marc Harth - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Goethe-Universität, Frankfurt/M.
  • Daniel Alzmann - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Goethe-Universität, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Univ.-HNO-Klinik der Goethe-Universität, Frankfurt/M.
  • Thomas Vogl - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Goethe-Universität, Frankfurt/M.
  • Iris Burck - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Goethe-Universität, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod501

doi: 10.3205/15hnod501, urn:nbn:de:0183-15hnod5013

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Strieth et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Existenz von funktionellen cochleären Afferenzen ist eine Voraussetzung bei der Hörrehabilitation mittels CI. Wenn bei fehlenden frühen akustisch evozierten Hirnstammpotentialen konventionelle Nachweisverfahren wie hochauflösende Magnetresonanz (HR-MRT)- oder Computertomographie (HR-CT) keinen N. cochlearis zeigen, wird häufig von der Möglichkeit einer CI-Versorgung abgesehen.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Möglichkeit der Detektion von feinen cochleären Afferenzen mittels 3D-Volumenrekonstruktionen aus hochauflösenden MRTs bei Kleinkindern zu analysieren.

Methoden: Bei 12 Kindern (46 ±21 Monate; 8 weiblich, 4 männlich) mit hirnstammaudiometrisch hochgradigem Taubheitsverdacht waren mittels HR-CT und HR-MRT des Felsenbeins keine nervale Verbindungen der Cochlea detektierbar. Aus MRT-basierenden T2-gewichteten-axialen Turbo-Spin-Schichten wurden 3D-Volumenrekonstruktionen konstruiert, um die Anatomie des Innenohrs zu visualisieren. Beim Anhalt für rudimentäre cochleäre Afferenzen wurden die Kinder CI-versorgt und Hörreaktionen nach 6–8 Wochen überprüft.

Ergebnisse: In vielen Fällen lagen Anomalitäten des cochleovestibulären Systems vor. Im Gegensatz zu konventionellen hochauflösenden Bildgebungsverfahren, konnten aber auf den 3D-Volumenrekonstruktionen in Verlauf und Ausmaß variierende cochleäre Afferenzen nachgewiesen werden. Interessanterweise, konnte in allen Fällen eine erfolgreiche Hörrehabilitation mittels CI erreicht werden, da alle Kinder postoperativ Hörreaktionen zeigten.

Schlussfolgerungen: Bei kritischen Indikationen der CI-Versorgung im Kleinkindesalter verbessern hochauflösende MRT-basierte 3D-Volumenrekonstruktionen des Felsenbeins die Nachweisbarkeit von cochleären Afferenzen signifikant. Da die Rekonstruktionsalgorithmen prinzipiell an allen konventionellen HR-MRTs umsetzbar sind, erscheint eine Durchführung bei kritischen CI-Indikationen hilfreich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.