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Die Abdeckung des runden Fensters mit Bindegewebe als minimal invasiver Therapieversuch bei Dehiszenz des oberen Bogenganges – Ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Die Dehiszenz des oberen Bogenganges wurde 1998 erstmals von Lloyd Minor beschrieben. Zu Grunde liegt eine fehlende knöcherne Deckung des oberen Bogenganges. Patienten berichten z.B. über Autophonie, pulssynchronen Tinnitus oder Schwindelgefühl bei Lärm. Während bei intaktem Labyrinth die Volumenverschiebungen zwischen ovalem und rundem Fenster gleich null sind, wirkt die fehlende Knochenabdeckung des oberen Bogengangs pathomechanisch als sog. „3. Fenster“. Als chirurgische Therapieoption wird die transmastoidale Okklusion des Bogenganges oder die Abdeckung der Dehiszenz beschrieben. Silverstein et al. beschrieben 2014 die Abdeckung des runden Fensters (3. Fenster) mit Bindegewebe als minimal invasiven Therapieversuch, bei dem sich eine signifikante Symptomverbesserung ergab.
Unser Patient stellte sich mit dem Verdacht auf eine Klaffende Tube vor. Er klagte über Autophonie links mehr als rechts und Schwindel beim Schnäuzen der Nase. In den Untersuchungen ließ sich keine klaffende Tube nachweisen. Es bestand Z.n. Tympanoplastik bei Hammerkopffixation links 2013 ohne Beschwerdebesserung. Der Verdacht auf eine Dehiszenz des oberen Bogenganges wurde in der Computertomographie des Felsenbeines bds. bestätigt. Wir entschieden uns zu einem Therapieversuch mittels Tympanoskopie mit Abdeckung des runden Fensters links. Postoperativ war der Patient beschwerdefrei.
Die Dehiszenz des oberen Bogenganges ist eine wichtige Differentialdiagnose bei Autophonie mit Hörminderung und Schwindel. Mit der Abdeckung des runden Fensters mit Bindegewebe steht ein minimal invasiver Therapieversuch zur Verfügung. Die Ergebnisse dieses Eingriffes bei unserem Patienten sind vielversprechend. Weitere Untersuchungen der Erfolgsraten sind wünschenswert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.