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Selbstkrümmender Elektrodenschaft für Cochlea Implantat Elektrodenträger
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: In Hinblick auf eine bessere Versorgung von unter sensorineuralem Hörverlust leidenden Patienten, werden Elektrodenträger gewünscht, welche zum einen flexibler sind um die empfindlichen Strukturen der Cochlea bestmöglich zu erhalten und sich zum anderen individuell an die Anatomie des Patienten modiolär anschmiegen. Hierfür wird ein Elektrodenschaft mit einem Dünnfilm-basiertem Elektrodenträger und einem eingebrachten schwellendem Polymer vorgestellt, der sich nach der Insertion, bei Kontakt mit Wasser, um die Achse der Cochlea krümmen soll. Um die Steifigkeit des Implantats zu reduzieren, werden in Dünnfilmtechnik hergestellte Gold-Elektrodenträger verwendet, welche eine steifigkeitsgerechte Platzierung des Leitermaterials im Elektrodenschaft ermöglichen.
Methoden: Elektrodenschäfte mit einer Länge von 30 mm und Durchmessern von 0,6 mm (apikal) und 0,8 mm (basal) wurden hergestellt und in isotonischer Kochsalzlösung getestet. Als Elektrodenträger wurden Gold-Polyimidelektrodenträger mit 15 Kontakten verwendet. Die erzielten Rotationen wurden mit verschiedenen Massenanteilen und mittleren Korngrößen des verwendeten schwellenden Polymers korreliert.
Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse zeigen eine Abhängigkeit der erreichbaren Rotationen von dem Massenanteil und der Korngröße. Es konnten bis zu 1,5 Rotationen, nach 24 Stunden sowie 2,1 Rotationen, bei einem Krümmungsdurchmesser von 4,7 mm, nach 120 Stunden in isotonischer Lösung, mit einer mittleren Korngröße von 90 µm und einem Massenanteil von 30%, beobachtet werden.
Schlussfolgerungen: Obwohl die anatomischen Krümmungen der Cochlea mit dem vorgestellten Elektrodenschaft bisher nicht erreicht wurden, zeigen die Ergebnisse das Potential der Hydrogel-basierten Aktorik und der Dünnfilm-basierten Elektrodenträger.
Unterstützt durch: Diese Arbeit wurde unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Exzellenzcluster “Hearing4all“ und dem niederösterreichischen Life Science grants LS 010-017.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.