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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Effekt einer intracochleären, nicht-kortikoiden Therapie auf den Hörerhalt bei Cochlea-Implantation am Meerschweinchen

Meeting Abstract

  • corresponding author Claudia Settevendemie - HNO-Klinik Universität Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Jochen Tillein - Universitätsklinikum Frankfurt/ Med El Deutschland, Frankfurt/M.
  • Felix Schmidt - J. W. Goethe Universität Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
  • Susanne Braun - Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Sebastian Strieth - Universitätsklinikum Mainz, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod480

doi: 10.3205/15hnod480, urn:nbn:de:0183-15hnod4806

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Settevendemie et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Für die eletro-akustische Stimulation nach Cochlea-Implantation (CI) spielt der postoperative Restgehörerhalt eine entscheidende Rolle. Das hörerhaltende Therapiekonzept beeinhaltet neben der Operationstechnik und der Elektrodenwahl auch eine pharmakologische Komponente. Ziel der vorliegenden Studie ist es den Effekt eines antiinflammatorischen Pharmakons, Geranylgeranylaceton (GGA) auf den Hörerhalt nach CI zu evaluieren.

Methoden: Es wurden 12 narkotisierte Meerschweinchen bilateral mittels Hirnstammaudiometrie auf Normalhörigkeit untersucht. Gruppe 1 (n=6) erhielt eine Cochleostomie mit intracochleärer Applikation von GGA und anschließender Elektrodeninsertion. Gruppe 2 (n=6, Kontrollgruppe) erhielt anstatt der Applikation von GGA Ringer-Lösung . Auf der kontralateralen Seite erfolgte jeweils in beiden Gruppen das identische Vorgehen, jedoch ohne Elektrodeninsertion. Die Hirnstammaudiometrie wurde unmittelbar postoperativ und an den Tagen 3 und 7 wiederholt.

Ergebnis: Gruppe 1 zeigte in den Frequenzen 1kHz-64 kHz unmittelbar postoperativ einen tendenziell größeren Hörverlust zwischen 20-35dB SPL als Gruppe 2. Ab Tag 3 gleichen sich die Schwellenverschiebungen beider Gruppen an mit Tendenz zu geringeren Hörverlusten in Gruppe 1.

Schlussfolgerung: Die intracochleäre Applikation von GGA in der verwendeten Konzentration zeigte ab dem 3. postoperativen Tag einen schwach positiven Effekt auf den Hörerhalt nach CI. Ein toxischer Effekt sowie eine statistische Signifikanz bezüglich des Hörerhaltes im Vergleich zur Kontrollgruppe wurde nicht nachgewiesen. GGA stellt ein potentielles Pharmakon für den Hörerhalt bei Cochlea-Implantation dar. Eine Optimierung der Dosis-Wirkungskurve, um mögliche signifikante Ergebnisse zu erzielen, ist anzustreben.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.