gms | German Medical Science

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Vestibulär Evozierte Myogene Potentiale (cVEMPs und oVEMPs) bei einer M. Ménière-Patientin mit Tumarkin-Krisen – eine Falldarstellung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Dieter Schneider - Universitäts-HNO-Klinik, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Universitäts-HNO-Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod471

doi: 10.3205/15hnod471, urn:nbn:de:0183-15hnod4713

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Schneider et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Tumarkin-Krisen sind selten auftretende Ereignisse im Rahmen eines M. Ménière; dabei kommt es zu abrupten Sturzattacken mit vollständig erhaltenem Bewusstsein. Als Ursache wird eine plötzliche mechanische Deformation der Otolithenmembran in Sacculus oder Utriculus mit einer daraus resultierenden Aktivierung von Motoneuronen im vestibulo-spinalen System angenommen [1], [2].

Methoden und Ergebnisse: Bei einer 41-jährigen Patientin mit einem seit 8 Jahren bekannten M. Ménière rechts (durch Elektrocochleographie – ECoG gesichert) wurde nach nicht mehr ausreichender Therapie mit Betahistin vor 16 Monaten eine Saccotomie durchgeführt. Danach kam es zum Sistieren der typischen Drehschwindelanfälle, allerdings traten vereinzelte drop attacks im Sinne von Tumarkin-Krisen auf.

In der kalorischen Vestibularisprüfung zeigten sich normale Funktionen der horizontalen Bogengänge und der Nn. vestibulares superior beidseits.

Sowohl in den Cervicalen Vestibulär Evozierten Myogenen Potentialen (cVEMPs) als auch in den Oculären Vestibulär Evozierten Myogenen Potentialen (oVEMPs) waren die rechtsseitigen Antworten deutlich amplitudenvermindert, verlängerte Latenzzeiten traten nicht auf.

Schlussfolgerungen: Die Durchführung von VEMPs erlaubt den Nachweis von Schädigungen des Sinnesepithels in den Otolithenorganen bei Tumarkin-Krisen im Verlauf eines M. Ménière. Im vorliegenden Fall waren sowohl Sacculus als auch Utriculus betroffen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.


Literatur

1.
Timmer FC, Zhou G, Guinan JJ, Kujawa SG, Herrmann BS, Rauch SD. Vestibular evoked myogenic potential (VEMP) in patients with Ménière's disease with drop attacks. Laryngoscope. 2006 May;116(5):776-9. DOI: 10.1097/01.mlg.0000205129.78600.27 Externer Link
2.
Huang CH, Young YH. Ocular and cervical vestibular-evoked myogenic potentials in Tumarkin falls. Otol Neurotol. 2012 Sep;33(7):1251-6. DOI: 10.1097/MAO.0b013e31826352e8 Externer Link