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Hemmende Interaktion auditorischer Neurone bei binaural elektrisch-akustischer Stimulation
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Einseitig taube Patienten werden zunehmend mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt, um Ihnen räumliches Hören zu ermöglichen. Bislang ist unklar, inwieweit erstmalige binaurale Aktivierung eines einseitig unerfahrenen Hörsystems die Interaktion seiner Neurone beeinflusst. Dazu erforschten wir das Expressionsmuster des Aktivitäts- und Plastizitätsmarkers Fos im auditorischen Hirnstamm einseitig hörunerfahrener Ratten nach binaural elektrisch-akustischer Stimulation.
Methoden: Neonatale Ratten wurden durch Neomycin-Injektion in das linke Innenohr einseitig ertaubt (Hörschwelle >90 dB). Als jung Adulte wurden die Ratten 2 h akustisch auf dem hörenden Ohr (8 kHz Sinuston) oder elektrisch intracochleär auf dem tauben Ohr stimuliert (8 kHz Frequenzbereich). Eine dritte Gruppe erhielt eine kombinierte elektrisch-akustische Stimulation über beide Ohren. Anschließend wurden Frontalschnitte der Gehirne für Fos gefärbt.
Ergebnisse: Nach einseitiger akustischer Stimulation fanden wir eine tonotope Aktivierung von Neuronen entlang der aktivierten Hörbahn. Dagegen resultierte die einseitige CI-Stimulation in einer signifikant gesteigerten (p>0,001), nicht tonotopen Aktivierung Fos-positiver Neurone. Infolge kombinierter elektrisch-akustischer Stimulation entsprach das bilaterale Muster Fos-positiver Neurone grundsätzlich den jeweils einseitigen Stimulationen, allerdings bei bilateral reduzierter Anzahl aktivierter Neurone.
Schlussfolgerungen: Im zentralen auditorischen System einseitig tauber Ratten wird eine tonotope Ordnung nur entlang der erfahrenen Hörbahn ausgebildet. Erstmalige binaurale Aktivierung resultiert in einer hemmenden Interaktion auditorischer Neurone beider Hirnstammseiten und weist auf veränderte Signalwege gegenüber dem normalhörenden System hin.
Unterstützt durch: Cochlear Deutschland GmbH und Co. KG
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.