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Infraaurikuläre Fistel als besondere Form der Ohrfehlbildung
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Aurikuläre und präaurikuläre Anhänge entstehen embryologisch aufgrund einer unvollständigen oder fehlerhaften Verschmelzung der 6 Knorpelhöcker. Normalerweise sind diese präaurikulär zu finden. Im vorliegenden Fall berichten wir über eine infraaurikuläre Fistel mit Mündung im äußeren Gehörgang.
Fallbericht: In unserer Poliklinik stellte sich eine 16-jährige Patientin vor mit einer chronischen Otorrhoe rechts. Die Beschwerden würden schon seit der Kindheit bestehen, ebenso wie eine Fistelöffnung kaudal des Ansatzes des Lobulus. In der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigte sich rechts eine Fistel, die infraaurikulär 1 cm unter dem Lobulus in der äußeren Haut endete. Im Gehörgang links sah man eine Granulation vor dem Trommelfell.
Es wurde eine Fistelresektion und Gehörgangsrevision mit neurophysiologischem Fazialismonitoring durchgeführt. Es erfolgte die Resektion der Fistel von der infraaurikulären Fistelöffnung durch den kaudalen knorpligen Gehörgangs bis vor die Trommelfellebene in der Hinterwand des Gehörganges.
Diskussion: Aurikuläre und präaurikuläre Anhänge finden sich vor der aufsteigenden Helix, vor dem Lobulus oder im Gehörgangseingang. Auch im Verschmelzungsbereich zwischen dem 1. und 2. Kiemenbogen finden sich Anhänge, also auf einer gedachten Linie zwischen Tragus und dem Mundwinkel.
Im vorliegenden Fall zeigte sich eine untypische infraaurikuläre Lage. Die Mündung im Gehörgang führte bei Entzündung zu rezidivierender Otorrhoe und bei Granulationen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.