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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Ätiologien der einseitigen Taubheit bei Kindern und Erwachsenen

Meeting Abstract

  • corresponding author Susanne Proße - HNO-Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • Frederike Hassepaß - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Antje Aschendorff - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Rainer Beck - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Roland Laszig - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • Susan Arndt - HNO-Universitätsklinik Freiburg, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod441

doi: 10.3205/15hnod441, urn:nbn:de:0183-15hnod4413

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Proße et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Implantation eines Cochlea Implantats bei von Single Sided Deafness (SSD) oder Asymmetric Hearing Loss (AHL) betroffenen Erwachsenen wird aufgrund der nachgewiesenen Erfolge immer mehr zum Standard. Der mögliche Behandlungserfolg bei Kindern mit SSD oder AHL ist bisher unklar. Die Inzidenz wird abhängig vom Alter bei Hörverlust (congenital oder peri-/postlingual) auf 0,04% bis zu 5% geschätzt.

Ziel: Ziel der Studie war es, die Ätiologie der einseitigen Taubheit bei Kindern zu differenzieren und mit der Genese bei Erwachsenen zu vergleichen.

Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden 51 Kinder, welche sich im Zeitraum von 2008-2014 mit einer congenitalen (n=25), perilingualen (n=5) oder erworbenen (n=21) einseitigen Taubheit an einem Zentrum der Maximalversorgung zur Voruntersuchung bezüglich der Eignung für ein CI mit elektrophysiologischen Untersuchungen (BERA, Elektrocochleographie, Promontoriumstest), Audiometrie und bildgebenden Verfahren (MRT, CT) vorgestellt haben.

Ergebnisse: Bei der Mehrheit der Kinder mit angeborener Taubheit war eine Aplasie oder Hypoplasie des ipsilateralen Nervus cochlearis die Ursache der Taubheit. Auch konnte eine CMV-Infektion als weitere wichtige Ursache identifiziert werden. Ein LAV (large aqueduct vestibular syndrome) und eine abgelaufene Labyrinthitis waren die häufigsten Ursachen der erworbenen Ertaubung.

Schlussfolgerung: Die Durchführung einer MRT-Untersuchung bei einseitig tauben Kindern ist essentiell, um eine Hörnervaplasie auszuschließen. Das Spektrum an kausalen Vorgängen ist verglichen mit den Erwachsenen sehr inhomogen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.