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Tubenfunktionsdiagnostik per Tympanometrie am wachen Schaf als Vorstufe der humanen Forschung mit Mittelohrimplantaten
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Zur Therapie von schallleitungsbedingtem Hörverlust ist die Implantat Forschung an Mittelohr und Eustachischer Tube von essentieller Bedeutung. Als passendes Versuchstier für diesen Zweck hat sich das Schaf als Vorstufe der humanen klinischen Forschung herausgestellt. Eine Diagnostik zu Trommelfellintegrität, Funktion der Mittelohrbelüftung und der Gehörknöchelchenkette ist bisher am Versuchstier nur unter Anästhesie möglich, was sedierungsbedingte Artefakte, sowie eine begrenzte Untersuchungshäufigkeit zur Folge haben kann. Ziel dieser Studie war es, Tympanometrie als objektives Diagnostikum zur Trommelfellintegrität, sowie der Tubenfunktion und somit der Mittelohrbelüftung am Schaf zu evaluieren.
Methoden: In einer Pilotstudie mit 3 Deutschen Schwarzkopfschafen und einer Hauptstudie mit 12 Schafen wurden die Tiere dahingehend trainiert, dass sie die tympanometrische Messung tolerierten. Nach Spülung des äußeren Gehörganges wurden einmal wöchentlich beidseits tympanometrische Messungen (Testfrequenz 220 Hz) durchgeführt und in definierten Abständen nach endoskopischer Kontrolle des äußeren Gehörgangs und Trommelfells unter Anästhesie wiederholt. Das Gehörgangsvolumen wurde bestimmt und die erhaltenen Kurven in die in der Humanmedizin geläufigen Typen (A, B, C, D, E) eingeordnet.
Ergebnisse: In dieser Studie konnten erste erfolgreiche Messungen zum Rückschluss auf Mittelohrbelüftung und Tubenfunktion, sowie Trommelfellintegrität erzielt werden.
Schlussfolgerung: Die Tympanometrie am trainierten wachen Schaf erscheint als größtenteils reproduzierbare, objektive Methode zur Mittelohrdiagnostik am Schaf anwendbar und somit als Diagnostikum nutzbar
Unterstützt durch: REMEDIS Spitzenförderung in den neuen Ländern (BMBF); Exzellenzcluster Hearing4all
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.