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Regenerative osteogene Potenz autologen Knochenmehls zur Obliteration von Knochendefekten
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Autologes Knochenmehl findet zur Obliteration von Knochendefekten breite Anwendung in der Kopf-Hals-Chirurgie. Über die regenerative Potenz, die im Wesentlichen von der Art und Menge vitaler Zellen im Bohrmehl abhängig ist, existieren wenige Daten. Ziel der vorliegenden Studie war die Beurteilung der Drehzahl bei der Knochenmehlgewinnung und die Testung der regenerativen osteogenen Potenz bei der Obliteration von Substanzdefekten im Tiermodell.
In der Schädelkalotte von 30 Merinoschafen wurden mit einem 7 mm Rosenbohrer jeweils drei Bohrlöcher (BL 1-3) mit 10 mm Durchmesser gesetzt. Anschließend wurden BL 2 und BL 3 mit dem entnommen Knochenmehl wieder befüllt, BL 1 blieb leer und diente als Kontrolle. Die Drehzahl bei der Bohrlochanalge und damit der Knochenmehlgewinnung betrug 7.000 U/min für BL 2 und 15.000 U/min für BL 3. An Tag 14 p.o. erfolgte eine Fluorochrommarkierung mit Alizarin rot zur Darstellung der Mineralisierung. An Tag 21 wurden die Tiere getötet und die Kalottenexplantate hinsichtlich Knochendichte (BMD) und -qualität radiologisch, bzw. histologisch untersucht.
Die Knochendefekte unterschieden sich in den röntgenologischen Parametern signifikant hinsichtlich der Drehzahl bei der Knochenmehlentnahme. Der Anteil knochendichten Materials und die BMD in den BL 2 (7.000 U/min) war höher in den BL 3 (15.000U/min). Auch histologisch zeigte die Obliteration mit Knochenmehl geringerer Drehzahl (BL 2) höhere Anteile mineralisierten Knochens.
Die Drehzahl als Entnahmeparameter hat einen nachweisbaren Einfluss auf die Qualität des reimplantierten Knochenmehls. Sowohl die röntgenologischen wie auch die histologischen Parameter der Knochenqualität weisen die niedrigere Drehzahl als günstiger für die Remineralisierung von Knochendefekten aus.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.