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Ankopplung des aktiven Mittelohrimplantates Vibrant Soundbridge an den kurzen Ambossfortsatz
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Das aktive Mittelohrimplantat Vibrant Soundbridge wird u.a. für die Therapie der Innenohrschwerhörigkeit eingesetzt. Der Zugang für die sogenannte Incus Vibroplasty ist die Mastoidektomie mit posteriorer Tympanotomie und Ankopplung des Floating Mass Transducers (FMT) am langen Ambossfortsatz. Ziel dieser Untersuchung war die Entwicklung und Evaluierung einer Ankopplung des FMT’s am kurzen Ambossfortsatz. Bei 10 frischen humanen Felsenbeinen wurde mit einem Laser-Doppler-Vibrometer (LDV) die FMT-induzierten Auslenkung des Steigbügels für die Standard-Ankopplung sowie zwei verschiedene Ankopplungsmethoden (SP1-, SP2-Coupler) des FMT’s am kurzen Ambossfortsatz abgeleitet und ausgewertet. Zusätzlich wurden die klinischen Daten von zwei Patienten die mit einem SP2-Coupler versorgt wurden über 1 Jahr postoperativ analysiert. Die audiologischen Messungen beinhalteten Tonaudiometrie, Vibroplasty-Schwellen und Sprachverständnistests.
Die LDV- Messungen zeigten signifikant stärkere Amplituden der Stapesfußplatte für den SP2-Coupler im Vergleich zur Standardankopplung und den SP1-Coupler (im Mittel 10–20 dB, f>0,66 kHz, f<1,5 kHz). Für den SP2-Coupler zeigten die klinischen Daten der 2 Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit zufriedenstellende audiologische Ergebnisse (Freiburger Einsilber bei 65 dB unversorgt 22,5 ± 31% vs. versorgt 90 ± 7%.
Die Ankopplung des FMT’s am kurzen Ambossfortsatz zeigt erfolgversprechende Ergebnisse, sowohl im experimentellen Setup als auch in der Klinik. Vorteile werden durch die Beschränkung des chirurgischen Eingriffes auf eine Antrotomie und die standardisierte Ankopplung erwartet. Die Langzeitergebnisse für Funktion und Stabilität sind bei einer größeren Anzahl von Patienten abzuwarten.
Unterstützt durch: DFG, MedEl
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.