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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Einfluss von Stress auf Gen- und Proteinexpression in der Hörbahn von Lewis Ratten

Meeting Abstract

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  • corresponding author Birgit Mazurek - HNO-Klinik CCM, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Heidi Olze - Klinik für HNO, Charité-Universitätsmedizin Berlin CCM/CVK, Berlin
  • Agnieszka Szczepek - Klinik für HNO / Molekularbiologisches Forschungslabor, Charité-Universitätsmedizin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod412

doi: 10.3205/15hnod412, urn:nbn:de:0183-15hnod4126

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Mazurek et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Tinnitus-Patienten berichten oft von belastenden Ereignissen in ihrem Leben, welche ihrer Meinung nach das Auftreten von Tinnitus hervorrufen oder die Wahrnehmung des Tinnitus verstärken. Diese Studie wurde entwickelt, um die weitgehend unbekannten Mechanismen und Wege, durch die Stress auf das auditorische System wirkt, besser zu verstehen.

Methoden: 4 Wochen alte, weibliche Lewis-Ratten wurden verwendet. Die Tiere wurden 24 Stunden gestresst, danach wurden zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedliche Parameter bestimmt. ABR und DPOAE wurden gemessen und das Blut wurde entnommen. Unmittelbar im Anschluss wurde das auditorische Gewebe (Cochleariskern, Colliculus inferior und auditorischer Kortex) entnommen. Die Bestimmung der Gen-Expression erfolgte mit RT-PCR, die Bestimmung der Proteine mit dem Western Blot.

Ergebnisse: Unmittelbar nach der Belastung lag die ABR Schwelle der Lewis-Ratten im Vergleich zur Kontrollgruppe um 10 dB SPL in den Frequenzen zwischen 0,5 und 8 kHz niedriger. Die Schwellenwerte in hohen Frequenzen von 16 und 32 kHz waren unverändert. Bei DPOAE wurden keine Unterschiede zwischen den gestressten Tieren und der Kontrollgruppe gemessen. Interessanterweise unterscheiden sich vor allem im Bereich der Plastizität die Gen- und Protein-Expression zwischen gestressten Tieren und der Kontrollgruppe je nach Zeitpunkt nach der Belastung. Detaillierte Ergebnisse werden noch präsentiert.

Schlussfolgerungen: Unsere Studie hat gezeigt, dass emotionaler Stress die Hörleistung von Lewis-Ratten kaum beeinflusst. Darüber hinaus verändert Stress die Expression von ausgewählten Genen und Proteinen im auditiven neuronalen Gewebe, was auf Veränderungen im Transkriptom und Proteom von gestressten Tieren im Vergleich zur Kontrollgruppe hindeutet.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.