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Einleitung: Aktuelle Entwicklungen im Bereich der passiven Mittelohrprothesen zielen darauf ab, bei der Rekonstruktion verloren gegangene Ossikel-Gelenke in Prothesen zu integrieren. Durch ein integriertes mikromechanisches Gelenk, analog zum incudo-malleolaren Gelenk, können die bei starren TORP auftretenden Verspannungen der Ossikelkette reduziert und dadurch Dislozierungen und Revisions-OPs vorgebeugt werden. Es wurde ein erster Prototyp einer flexiblen TORP mit Silikon-Kugelgelenk entwickelt, welcher den Mittelohren von Vögeln, bestehend aus Columella und Extracolumella, nachempfunden ist.

Methoden: Es wurden vergleichende Messungen am Präparat zur Bestimmung der Mittelohrübertragungsfunktion an intakten und mit TORP (starr bzw. flexibel) rekonstruierten Mittelohren durchgeführt. Untersucht wurde, ob das Übertragungsverhalten des Mittelohres unter quasi-statischen Druckänderungen mit einem bestimmten Prothesendesign optimiert werden kann. Die viskoelastischen Eigenschaften des TORP-Gelenks wurden untersucht und mit denen des incudo-malleolaren Gelenks verglichen.

Ergebnisse: Quasi-statischer Druck von ca. ±2,5 kPa (±250 mmWS) im Mittelohr führt zu einer Verschlechterung des Übertragungsverhaltens, vor allem im tieffrequenten Bereich (<2...3 kHz). Prothesen mit mikromechanischen Gelenken weisen im Vergleich zu starren TORP bessere Eigenschaften hinsichtlich Dislokations-Stabilität und Übertragungsverhalten auf. Die viskoelastischen Eigenschaften der flexiblen TORP stützen diese Ergebnisse.

Schlussfolgerung: Mit dem mikromechanischen Gelenk kann das Übertragungsverhalten unter statischem Druck im Vergleich zu starren TORP verbessert werden. Allerdings werden bei verbessertem Dislokationsschutz nicht die Übertragungseigenschaften des intakten Mittelohrs erreicht.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.