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Cochlea Implantation bei chronischer Otitis media und Multimorbidität – Strategie zur Behandlung möglicher Komplikationen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Die Versorgung mit Cochlea Implantaten stellt eine etablierte Methode zur Hörrehabilitation von hochgradig schwerhörigen Menschen dar. Mit der Erweiterung der Indikationsstellung auch für Patienten z.B. mit einer chronischen Otitis media, hohem Alter und anderen Begleiterkrankungen, wie Diabetes mellitus, kommt es zu einer steigenden Anzahl von CI-Operationen an voroperierten Ohren. Damit einhergehend kann eine erhöhte absolute Anzahl an Langzeitkomplikationen festgestellt werden.
Im Zeitraum von 07/1998–11/2014 wurden an der HNO-Klinik Halberstadt 1024 Cochlea-Implantat-Operationen durchgeführt. In 59 Fällen handelt es sich um CI Revisionen. Dabei fanden sich zunehmend auch Komplikationen bei chronischer Otitis. Die Grunderkrankung kann hier u.a. zu freiliegenden Elektroden führen. Diese stellen ein erhöhtes Risiko im Rahmen der Reinigung des Ohres dar. Seit April 2012 wurde bei 4 Patienten nach Manipulation in der ambulanten HNO-Praxis die Aktivelektrode aus der Cochlea gezogen. Bei 3 Patienten zeigten sich Dehiszenzen über dem Cochlea Implantat, sodass eine Explantation mit zweizeitiger erneuter Re-Implantation aufgrund einer Infektion des Implantates erfolgen musste. Weitere 5 Patienten stellten sich mit einer freiliegenden Aktiv- oder Neutralelektrode vor, bei denen in 4 Fällen eine unproblematische Revisionsoperation ohne Implantatwechsel erfolgte.
Aufgrund des erhöhten Risikos bezüglich Elektrodendislokationen bei Patienten mit einer chronischen Otitis media oder Multimorbidität sollte die Nachsorge zur Vermeidung von Komplikationen an der CI versorgenden Klinik erfolgen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.