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Kombinierte elektrische Stimulation und neurotrophe Behandlung der ertaubten Katzencochlea mittels Cochlea Implantat und eingekapselter Zellen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Für eine Behandlung tauber Patienten mittels eines Cochlea Implantates (CI) ist der langfristige Erhalt des Hörnervs entscheidend. Es ist bekannt, dass bereits die elektrische Aktivierung der Nervenzellen einen Schutz vor Degeneration bietet. Zusätzlich kann die Degeneration der Spiralganglienzellen durch lokales Einbringen neurotropher Faktoren verhindert werden. Eine neue Applikationsmethode ist die der Faktor-produzierenden, eingekapselten Zellen. Diese Methode hat den Vorteil, dass kein Nachfüllen des Drug-Reservoirs notwendig ist und das Infektionsrisiko minimiert wird.
Methoden: Neonatal ertaubte Katzen werden nach 2–3 Monaten Taubheit ko-implantiert mit einem CI (MedEl) und einer zylindrischen Membrankapsel (ca. 0,4 x 4 mm) mit eingekapselten Zellen. Die enthaltenen humanen ARPE-19 Retinalzellen produzieren „glial cell line-derived neurotrophic factor“ (GDNF, NsGene). Zunächst wurde ein CI entwickelt, das den Spezies-spezifischen Anforderungen in Größe und Widerstandsfähigkeit entspricht. Die Stimulation erfolgte hierzu über eine magnetische Kopplung der Spule mit dem Prozessor, vergleichbar mit einem humanen CI. Die elektrische Stimulation (ES) erfolgte mittels eines humanen Sprachprozessors für täglich 4 h, 5 Tage die Woche. Es wurden drei Versuchsgruppen untersucht: (1) GDNF mit ES, (2) GDNF ohne ES und (3) ARPE-19 Zellen ohne GDNF, ohne ES.
Ergebnisse: Wir konnten die Ko-Implantation eines Katzen-CI und eingekapselter Zellen realisieren (n=21) und zeigen, dass mit dieser Methode eine Langzeitbehandlung aus kombinierter elektrischer und neurotropher Behandlung möglich ist (n=5).
Schlussfolgerung: Dies stellt einen wichtigen Schritt für die Entwicklung einer neurotrophen Therapie für den Menschen dar.
Unterstützt durch: Mit Unterstützung durch das EU-Projekt NeuEar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.