gms | German Medical Science

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Bidirektionaler Schallwandler im Incudostapedialgelenk: Untersuchungen im Felsenbein

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Koch - HNO-Klinik Universitätsklinikum TU Dresden, Dresden, Deutschland
  • Till Moritz Eßinger - HNO-Klinik Universitätsklinikum TU Dresden, Dresden
  • Nikoloz Lasurashvili - HNO-Klinik Universitätsklinikum TU Dresden, Dresden
  • Matthias Bornitz - HNO-Klinik Universitätsklinikum TU Dresden, Dresden
  • Thomas Zahnert - HNO-Klinik Universitätsklinikum TU Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod390

doi: 10.3205/15hnod390, urn:nbn:de:0183-15hnod3909

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Koch et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Vollimplantierbare Hörhilfen versprechen viele Vorteile gegenüber teilimplantierbaren Systemen oder herkömmlichen Hörgeräten. Existierende vollimplantierbare Systeme erfordern irreversible oder komplexe Operationen. Es wird ein mechanischer Membranwandler untersucht, welcher sich als Hauptkomponente eines zukünftigen Vollimplantats anbietet. Dabei sind jeweils ein Sensor- und Aktorelement in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht, welches im Incudostapedialgelenk eingesetzt wird. Der dafür notwendige chirurgische Eingriff ist einfach und reversibel. Die Herausforderung besteht unter anderem in der Stabilisierung des stark rückgekoppelten Systems.

Methoden: Anhand von FEM-Simulation sowie Messungen in einem physischen Modell des Mittelohres wurden zunächst die Einzelelemente des Wandlers charakterisiert. Darauf aufbauend wurde die maximal erreichte Hörverstärkung des kombinierten Wandlerelements im Felsenbein ermittelt.

Ergebnisse: Eine für den Livebetrieb entwickelte digitale Regelung ermöglichte die weitgehende Unterdrückung der mechanischen Rückkopplung. Hörverstärkungen von bis zu 30 dB im Hochtonbereich ab 1 kHz konnten somit zuverlässig erreicht werden. Durch die Vorspannung des Ringbandes nach Einbau und die Massenträgheit des Wandlers ergibt sich allerdings im Tieftonbereich eine signifikante Dämpfung des akustischen Signals.

Schlussfolgerung: Der vorgestellte Wandler hat das Potenzial für einen Einsatz als Hörhilfe bei Hochtonschwerhörigkeit. Die Stabilisierung des rückgekoppelten Systems sowie die Hörverstärkung sind vergleichbar mit bekannten implantierbaren Systemen. Weitere Verbesserungen sind notwendig, um die Leistung des Gesamtsystems im Tieftonbereich zu verbessern.

Unterstützt durch: MED-EL Austria

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Die Forschung welcher die vorgestellten Ergebnisse zugrundeliegen wurde finanziell durch MED-EL Austria unterstützt.