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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Das Sprachverstehen und die Hörqualität nach Umstellung auf die FS4 Kodierungsstrategie mit geringer und hoher Stimulationsrate.

Meeting Abstract

  • corresponding author Heinz Dieter Klünter - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln (CIK), Köln
  • Verena Pyschny - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln, Köln
  • Dirk Fürstenberg - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln, Köln
  • Juliane Klävers - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln, Köln
  • Martin Walger - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln, Köln
  • Ruth Lang-Roth - HNO-Universitätsklinik Köln und CI-Zentrum Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod386

doi: 10.3205/15hnod386, urn:nbn:de:0183-15hnod3863

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Klünter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sprachkodierungsstrategien übertragen die Signalinformation in der Regel durch Abtasten der Signal-Umhüllenden. Die Fine Structure Processing (FSP) Strategie der Firma MedEl bildet zusätzlich die Feinstruktur des akustischen Signals über die Kodierung der Nulldurchgänge ab. Das Sprachverstehen und die Hörqualität nach Umstellung von FSP auf FS4-LR und FS4-HR sollte überprüft werden.

Methode: In einem prospektiven Crossover-Studiendesign wurden Erwachsene (n=14), postlingual ertaubte CI-Nutzer mit der Sprachcodierungsstrategie FSP zufallsverteilt und doppelblind für den Zeitraum von 6 Wochen auf die Kodierungsstrategie FS4-LR und FS4-HR umgestellt. Die Evaluation des Sprachverstehens erfolgte jeweils mit standardisierten audiometrischen Testverfahren in Ruhe und im Störgeräusch. Für die Ermittlung der subjektiven Hörqualität fand der SSQ-Fragebogen Anwendung. Die Statistik wurde mit SPSS durchgeführt.

Ergebnisse: Die Umstellung von FSP auf FS4-LR führte zu einer signifikant erhöhten Abtastrate an den Elektroden 1–4 und einer hoch signifikanten Verringerung der Stimulationsraten an den Elektroden 5–12. Hierzu korrespondierend erreichten die Probanden im Freiburger, Oldenburger- und Göttinger-Satztest in Ruhe signifikant schlechtere Ergebnisse. Im Störgeräusch fielen die Unterschiede geringer, aber tendenziell vergleichbar aus. Mit FS4-HR verbesserte sich das Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch sich sowohl im Vergleich zu FS4-LR als auch in der Tendenz zu FSP.

Schlussfolgerungen: Die modifizierte FS4-Sprachcodierungsstrategie (FS4-HR) mit erhöhter Abtastrate an den Elektroden 1–4 und einer ausgeglichenen Stimulationsrate an den Elektroden 5–12, ermöglicht im Vergleich zu FSP ein verbessertes Sprachverstehen in Ruhe und im Störgeräusch.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.