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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Knochenmehl induzierte Osseointegration modifizierter, mikrostrukturierter Titan-Implantate im Schafsmodel- Erste experimentelle Ergebnisse -

Meeting Abstract

  • corresponding author Max Kemper - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Anne Kluge - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Micaela Krause - Poliklinik für Kieferorthopädie Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Christiane Kunert-Keil - Poliklinik für Kieferorthopädie Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Gunnar Meichsner - Frauenhofer Institut, Chemnitz
  • Ludwig Kant - NRU Präzisionstechnologie GmbH, Neukirchen
  • Thomas Zahnert - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden
  • Marcus Neudert - HNO-Universitätsklinik Dresden, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod385

doi: 10.3205/15hnod385, urn:nbn:de:0183-15hnod3858

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Kemper et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Vorarbeiten zeigten, dass die sichere Prothesenankopplung auf der Stapesfussplatte (FP) und Vermeidung einer Prothesendislokation durch die Ausnutzung des körpereigenen osseoregenerativen Potentials möglich ist. Die Osseointegration von Mittelohrprothesen auf der FP kann mittels körpereigenen Knochenmehls induziert und verbessert werden. Mikrostrukturierungen der Prothesenoberfläche sollen dies fördern.

Material und Methodik: Vier unterschiedlich mikrostrukturierte Probekörper wurden mit humanen Osteoblasten aus Knochenmehl definierter Zellzahl bedeckt und kultiviert. Nach Stimulation der Osteoblasten wurde das Zellwachstum zu definierten Zeitpunkten anhand der Proliferation, Mineralisierung und Viabilität fluoreszenzmikroskopisch ausgewertet.

Zwei der Mikrostrukturierungen wurden auf die Implantatoberfläche übertragen und bei 30 Schafen randomisiert implantiert. Nach Abtragen der Stapessuprastrukturen und vor der Prothesenimplantation wurde die FP randomisiert mit ovinem Knochenmehl bedeckt oder frei gelassen. Zudem wurden die Schafe mit drei Fluoreszenzfarbstoffen zu definierten Zeitpunkten geimpft. Nach Opferung der Tiere erfolgte die Felsenbeinpräparation, histologische Aufarbeitung und mikroskopische Beurteilung bzgl. der Osseointegration.

Ergebnisse: Im Zellkulturversuch zeigte sich v.a. bei säulenartiger Mikrostrukturierung ein deutlich ausgeprägteres Zellwachstum. Im Schafsmodel bestätigte sich der positive Effekt auf die Osseointegration durch eine Mikrostrukturierung und zusätzlich verwendetes Knochenmehl.

Schlussfolgerung: Aus dieser Arbeit ergibt sich, dass die Osseointegration von Mittelohrimplantaten auf der FP durch die Mikrostrukturierung ihrer Oberfläche und die zusätzliche Verwendung von körpereigenem Knochenmehl deutlich verbessert werden kann.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.