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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Komplikationen nach Cochlea-Implantation – gibt es patientenspezifische Risikofaktoren?

Meeting Abstract

  • corresponding author Natalie Kanaan - Klinik für Hals,-Nasen,-Ohrenheilkunde der MHH, Hannover
  • Vera Budde - Klinik für Hals,-Nasen,-Ohrenheilkunde der MHH, Hannover
  • Bernhard Vaske - Institut für Biometrie der MHH, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - Klinik für Hals,-Nasen,-Ohrenheilkunde der MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik für Hals,-Nasen,-Ohrenheilkunde der MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod382

doi: 10.3205/15hnod382, urn:nbn:de:0183-15hnod3826

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Kanaan et al.
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Gliederung

Text

Die Handhabung und Prävention postoperativer Komplikationen spielt in der Cochlea-Implantat (CI) Chirurgie eine wichtige Rolle. Es ist zu vermuten, dass verschiedene präoperative Konditionen den Verlauf einer möglichen Komplikation maßgeblich beeinflussen.

Als einem CI-Zentrum mit über 6.000 Implantationen steht der MHH eine umfangreiche Datenbasis zur Analyse CI-bezogener Behandlungsverläufe zur Verfügung. In dieser Studie wurde eine statistische retrospektive Analyse von 1.400 an unserem Zentrum durchgeführten CI-Implantationen vorgenommen. Die Auswertung umfasste dabei die Vorgeschichte des Patienten und mögliche Risikofaktoren wie z.B. Alter, Rauchen, Diabetes, KHK. Damit in Verbindung gesetzt wurden postoperativ aufgetretene Komplikationen wie Schwellungen und Wundheilungsstörungen sowie erforderliche Reimplantationen aufgrund von Infektionen oder technischen Defekten.

Die aufgetretenen Komplikationen wurden in zwei Schweregrade unterteilt (Major/Minor) und weitere Besonderheiten in einer dritten Gruppe erfasst. Diese wurden mit o.g. präoperativen Risikofaktoren korreliert. Hierbei zeigen erste Ergebnisse ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen bei Patienten mit vorausgegangener Ohr-Operation oder chronischer Otitis media sowie Z.n. Meningitiden. Zur Analyse möglicher zusätzlicher Kofaktoren wurde die Korrelationsanalyse auf ein multifaktorielles Verfahren ausgeweitet.

Die Erfassung und Analyse möglicher ursächlicher und prädiktiver Faktoren ist von wesentlicher Bedeutung, um eine geringe Komplikationsrate zu erreichen und auftretende Komplikationen adäquat handhaben zu können.

Unsere Analyse ist ein wichtiger Schritt hin zu einer präoperativen Zuweisung eines individuellen Risikoscores, an denen sich die weitere peri- und postoperative Behandlung orientiert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.