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Induktion einseitiger Taubheit in der neugeborenen Ratte und ihre Konsequenz für den Nucleus cochlearis
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die CI Versorgung einseitig tauber Patienten findet zunehmende Verbreitung, da dies die einzige Möglichkeit darstellt, räumliches Hören zu erlangen. Wir haben ein Tiermodell etabliert, in dem wir neugeborene Ratten einseitig ertaubten. Für spätere akustische Vermessungen war ein Erhalt der Integrität der Gehörknöchelchenkette und des Trommelfells essentiell. Nach unilateralem Hörverlust wurde das Volumen des Nucleus cochlearis (NC) vermessen.
Methoden: Wir operierten 10 Tage alte Ratten einseitig über einen retroaurikulären Zugang zum Mittelohr, so dass die Gehörknöchelchen und das Trommelfell unberührt blieben. Über das runde Fenster wurde das ototoxische Antibiotikum Neomycin injiziert. Nach Erreichen der Geschlechtsreife wurde mittels ABR die Hörschwelle auf beiden Ohren bestimmt. Die einseitige Ertaubung war erfolgreich, wenn bis 90 dB über der Hörschwelle keine Potenziale registrierbar waren. Anschließend bestimmten wir an Gefrierserienschnitten des Hirnstamms das Volumen des NC.
Ergebnisse: Unsere Methode der einseitigen Ertaubung erwies sich als zuverlässig. Das Ohr der anderen Seite blieb durch den Eingriff unbeeinträchtigt. Die Integrität der Gehörknöchelchenkette blieb erhalten wie die Präparation des Felsenbeins erwies. Im ventralen NC kam es zu einer Reduktion des Volumens auf 56,6% des Normalwertes auf der ertaubten Seite. Der dorsale NC schrumpfte auf 83,3% des Normalwertes. Die Gegenseite blieb jeweils unbeeinträchtigt.
Schlussfolgerungen: Der Verlust sensorischer Aktivierung führt vor allem im ventralen NC der betroffenen Seite zu einer beachtlichen Volumenreduktion. Ein mögliches Ziel einer frühen CI Versorgung auf der tauben Seite wäre die Verminderung der dieser Volumenreduktion zugrundeliegenden Entwicklungsstörungen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.