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Hat die Querschnittsoberfläche des Hörnervens einen Einfluss auf das Sprachverstehen im Störgeräusch nach Cochlea Implantation?
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die das Sprachverstehen nach Cochlea Implantation beeinflussen können. In früheren Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Patienten mit hochgradiger Schwerhörigkeit eine kleinere Querschnittsoberfläche des Hörnervens aufwiesen als normalhörende Patienten. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung des Einflusses der Querschnittsoberfläche des Hörnervens auf das postoperative Sprachverstehen im Störgeräusch nach Cochlea Implantation.
Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 48 Patienten mit hochgradiger Schwerhörigkeit und unilateraler Cochlea Implantation ausgewertet. Untersucht wurde die präoperative Querschnittsoberfläche des Nervus cochlearis in einer hochauflösenden Magnetresonanztomographie und das Sprachverstehen im Störgeräusch (Oldenburger Satztest) ein Jahr nach Implantation. Die Korrelation zwischen dem Sprachtest und der Größe des Nervus cochlearis wurden mit dem Korrelationstest nach Spearman bestimmt.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Querschnittsoberfläche des Hörnerven betrug 1,2 mm² (min: 0,57mm², max: 2 mm²). Die durchschnittliche Sprachverständniskeitsschwelle im Störgeräusch betrug 1,48 dB S/N (max: -3,3 dB S/N, min: 7,9 dB S/N). Es gab keine Korrelation zwischen der Größe des Hörnerven und des Sprachverstehen im Störgeräusch nach Implantation (p=0,292).
Schlussfolgerung: Nach unseren Untersuchungen hat die Querschnittsoberfläche des N. cochlearis keinen Einfluss auf das Sprachverstehen im Störgeräusch nach Cochlea Implantation. Die Querschnittsoberfläche des Hörnervens sollte daher in der präoperativen Diagnostik vor CI keinen entscheidenden Prognosefaktor für den Hörerfolg darstellen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.