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Quantitative Veränderungen des Estrogen-Rezeptors β in der Cochlea des Meerschweinchens nach Beschallung
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Kürzlich konnte ein protektiver Effekt des Estrogen-Rezeptors β (ERβ) bei intensiver Geräuschexposition nachgewiesen werden. Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, ob es bereits bei einer moderaten Geräuschesposition zu einer Hochregulation des cochleären ERβ-Expressionsmusters kommt und in welchen Regionen dies geschieht.
Material und Methoden: Männliche Meerschweinchen (n=5) wurden mit 90dB (SPL) für eine Stunde beschallt. Die Ohren von unbeschallten Tieren (n=5) dienten als Kontrolle. Den Tieren wurden die Cochleae entnommen, fixiert und in Paraffin eingebettet. Die Expression von ERβ wurde immunhistochemisch an Schnitten in sechs verschiedenen Cochlea-Regionen lokalisiert und die Färbeintensität computergestützt quantifiziert.
Ergebnisse: Die basale ERβ-Expression (unbeschallte Ohren) zeigte ähnliche Werte für die Stria vascularis, das Cortische Organ, die Interdentalzellen und Nervenfasern. In den Fibrozyten des Limbus und im Spiralligament fiel die ERβ-Expression geringer aus. Die windungsspezifische Auswertung zeigte die stärkste ERβ-Expression in der 3. Windung. Nach einer einstündigen Beschallung wurde in allen genannten Cochlea-Regionen eine Zunahme der ERβ-Expression nachgewiesen. Deutliche Assoziationen in der ERβ-Expression zeigten sich auf Niveau der Einzelohren beim Vergleich von Stria vascularis und dem Spiralligament sowie den Interdentalzellen und den Fibrozyten des Limbus.
Schlussfolgerung: Schon eine moderate Beschallung führt zu einem Anstieg der ERβ-Expression in allen Cochlearegionen. Gegenstand aktueller Untersuchungen ist die funktionelle Bedeutung.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.