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Zelluläre Unterschiede in der cochleären Nitrosylierung nach Beschallung und Vitamin C-Gabe am Meerschweinchen-Modell
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Zielsetzung: Für die Cochlea wurde ein Zusammenhang zwischen einer starken Geräuschexposition und einem Verlust der äußeren Haarzellen durch nitrosativen Stress nachgewiesen. Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es herauszufinden, ob sich das cochleäre Nitrosylierungs-Muster auch bei moderater Beschallung verändert und ob Vitamin C die Nitrosylierung beeinflusst.
Methoden: Männliche Meerschweinchen mit und ohne vorherige einwöchige Zufütterung von Vitamin C wurden mit 90 dB SPL für 1h beschallt (jeweils n=6). Vitamin-C-behandelte Ohren und unbehandelte Ohren dienten als Vergleichsgruppen (jeweils n=6). Am Versuchsende wurden die Cochleae entnommen, fixiert und in Paraffin eingebettet. Durch einen spezifischen Antikörper (Maus, monoclonal, anti-Nitrotyrosin, clone 1A6, upstate) wurde die Nitrosylierung an Schnittpräparaten lokalisiert und per Computerprogramm bei den verschiedenen Versuchstiergruppen in sieben Regionen quantifiziert.
Ergebnisse: Bei unbehandelten Kontrollohren zeigten sich die deutlichsten immunhistochemischen Färbungsintensitäten in den Spiralganglienzellen und in der Stria vascularis. Nach einer einstündigen Beschallung wurde in allen Regionen eine Zunahme der Färbesintensität nachgewiesen, die nach vorheriger einwöchiger Substitution mit Vitamin C noch wesentlich deutlicher ausgeprägt war. Bei der Kombination von Beschallung und Vitamin-C-Gabe zeigte sich hingegen eine deutliche Reduktion der Nitrosylierung.
Schlussfolgerung: Im Hinblick auf den deutlichen Anstieg des Nitrotyrosingehalts bei moderater Beschallung und bei Vitamin-C-Substitution und einer nur geringen Zunahme bei einer Kombination beider Parameter, muss die Existenz von unterschiedlichen Regulationsmechanismen angenommen werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.