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Lebender Fremdkörper im Ohr!
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Fremdkörper des Gehörgangs werden in den meisten Fällen ambulant behandelt. Zahlen des statistischen Bundesamtes von 2009, bezüglich der vollstationären Patienten mit Gehörgangsfremdkörpern zeigen, dass sich diese bei Kindern deutlich häufiger als beim Erwachsenen finden. Die Bandbreite an Gehörgansfremdkörpern reicht von Spielzeugteilen, Murmeln, Popkorn, Papier, Ohrsäuberungshilfsmittel bis hin zu lebenden Insekten.
Material + Diagnostik: Wir berichten über einen 64- jährigen Patienten, der sich mit Kribbelgefühle und zunehmenden Ohrgeräuschen, sowie zunehmendem Tinnitus im rechten Ohr vorgestellt hat. Anamnestisch besteht Z.n Radikalhöhle OP rechts vor vielen Jahren. Bei der HNO-Spiegeluntersuchung zeigte sich eine Radikalhöhle, die mit einem Konglomerat von lebenden Maden ausgefüllt war.
Therapie: Der Patient wurde in einer OP in Lokalanästhesie von seinen Maden befreit. Bereits durch Oberflächenanästhesie mit Xylocain-Spray flüchtete ein Teil der tierischen Bewohner aus der Höhle und konnte eingesammelt werden. Der verblieben Rest wurde mechanisch und durch Alkoholspülung entfernt. Insgesamt wurden 41 Maden geborgen. Die Kontrolle am Folgetag ergab keine weiteren Fremdkörper mehr. Die histologische Aufarbeitung zeigte einen Befund, der mit Fliegenmaden vereinbar ist.
Diskussion: Fliegenmaden können in der Medizin durchaus von Nutzen sein. Sie werden zur Wundreinigung eingesetzt und dienen als Indikator in der forensischen Medizin. Im Gehörgang finden sie sich eher selten. Ein solcher Fall ist in der deutschsprachigen Literatur erstmals 1898 beschrieben. In unserem Fall hinterließen die Parasiten eine perfekt gereinigte Radikalhöhle.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.