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Mikrochirurgische Therapie von Akustikusneurinomen – Audiologische Ergebnisse und Facialisfunktion
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die Wahl des Zugangswegs zur mikrochirurgischen Entfernung eines Akustikusneurinoms (AN) wird u. a. von der Lage, der Größe und der Hörfunktion beeinflusst. Während kleine und mittelgroße Tumore bei bereits erloschenem Hörvermögen über einen translabyrinthären Zugang entfernt werden können, bieten der transtemporale und der retrosigmoidale Zugang die Möglichkeit zum Hörerhalt.
Methoden: Retrospektiv wurden die Daten aller Patienten untersucht, die in dem Zeitraum von 09/2007 bis Ende 2013 in der Würzburger Universitätsklinik aufgrund eines ANs operiert wurden. Die audiologischen Ergebnisse nach transtemporalem Zugang wurden nach AAO-HNS und Gardner-Robertson (GR) klassifiziert und die Facialisfunktion nach Stennert und House-Brackman.
Ergebnisse: In dem o. g. Zeitraum wurden 198 Patienten über einen retrosigmoidalen Zugang gemeinsam mit der Klinik für Neurochirurgie operiert. Bei 142 Patienten erfolgte eine transtemporale Resektion und 11 bereits ertaubte Patienten wurden translabyrinthär operiert. 70% der über einen transtemporalen Zugang operierten und präoperativ der Hörklasse A+B (AAO) zugeordneten Patienten erreichten auch postoperativ die Klasse A oder B. Drei bis zwölf Monate postoperativ wurde die Facialisfunktion nach House und Brackman bei 92,2% der Patienten der Klasse 1 oder 2 zugeordnet.
Schlussfolgerung: Die audiologischen Ergebnisse nach Resektion eines ANs über den transtemporalen Zugang sowie die erhobene Facialisfunktion unterstützen die frühzeige mikrochirurgische Entfernung auch kleiner AN (T 1–2) mit dem Ziel des Hörerhalts. Der translabyrinthäre Zugang bleibt den bereits vollständig ertaubten Patienten vorbehalten, während große AN in Würzburg unter dem gemeinsamen Vorgehen von HNO und Neurochirurgie reseziert werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.