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Elektrodenmigration bei auditorischen Hirnstammimplantaten (ABI)
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Nicht vorgeformte CI-Elektroden haben ein erhöhtes Risiko der Dislokation (van der Marel et al., Audiol Neurotol 2012;17:275-281; Gärtner et al., Laryngo-Rhino-Otol 2014;93:398-400). Bei auditorischen Hirnstammimplantaten (ABI) ist die Fixierung des Elektrodenträges problematischer und stellt bereits chirurgisch eine große Herausforderung für die spätere Rehabilitation dar. Eine Migration ist dabei möglich.
Fallbeschreibung: Wir stellen den Fall eines Jungen mit neuraler Taubheit dar. Der radiologische Befund ergab eine Aplasie der Bogengänge und Dysplasie der Cochleae beidseits ohne Nachweis eines Meatus acusticus internus. Im Alter von knapp 3 Jahren erhielt dieser ein ABI links. Postoperativ wurden radiologische Kontrollen mittels CT und DVT durchgeführt. Bei der Erstanpassung konnten 10 der 21 Kanäle auf der apikal gelegenen Hälfte des Elektrodenträgers aktiviert werden. Im Alter von 4,8 Jahren wurde der Junge wegen fehlender Höreindrücke vorstellig. Eine Bildgebungskontrolle zeigte eine veränderte Position des Elektrodenträgers. Allerdings ließ sich eine Migration aufgrund des Wachstums schwer ermitteln. Eine sehr große Erhöhung der Stimulationsstärke bei gleichzeitiger Neuordnung der aktiven Kontakte medialwärts erbrachte schließlich den gewünschten Erfolg. Eine dreidimensionale Fusion mit parametrischer Anpassung des Kopfwachstums zeigte eine Migration hinein in den Recessus lateralis in Richtung des vierten Ventrikels.
Fazit: Eine Migration bei ABI-Elektroden kann auftreten und sollte ggfs. radiologisch überprüft werden. Eine Wiederherstellung des Hörempfindens lässt sich ggf. durch drastische Änderungen bei der Sprachprozessoreinstellung erreichen, sofern die Elektrode noch Kontakt zum Nucleus cochlearis hat.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.