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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Die gestationsaltersabhängige Prävalenz konnataler Hörstörungen bei Frühgeborenen und deren pädaudiologische Diagnostik

Meeting Abstract

  • corresponding author Caspar Franck - Univ. Hals-Nasen-Ohrenklinik Magdeburg, Magdeburg
  • Wilma Vorwerk - Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, HNO-Klinik, Klinikum Braunschweig, Braunschweig
  • Andrea Köhn - Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Anke Rißmann - Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Magdeburg
  • Ulrich Vorwerk - Univ. Hals-Nasen-Ohrenklinik Magdeburg, Magdeburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod338

doi: 10.3205/15hnod338, urn:nbn:de:0183-15hnod3380

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Franck et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Frühgeburt bringt ein gesteigertes Risiko einer konnatalen Hörstörung mit sich. Der Kontrolle der Hörfunktion muss daher bei allen Frühgeborenen besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. In der vorgestellten Arbeit wird untersucht, inwieweit die aktuellen Erkenntnisse hinsichtlich Prävalenz, Diagnostik, Therapie und Risikofaktoren von Hörstörungen bei Frühgeborenen praktische Anwendung finden.

Methoden: Die Behandlungsdaten von 128 in der HNO-Universitätsklinik Magdeburg während der Jahre 2006 bis 2011 pädaudiologisch untersuchten Frühgeborenen wurden ausgewertet. Die zusätzliche Analyse aller Screeningdaten (n=67.640) aus diesem Zeitraum ermöglichte Rückschlüsse auf die Prävalenz von Hörstörungen bei Frühgeborenen in Sachsen-Anhalt.

Ergebnisse: Fast alle Frühgeborene erhalten ein Hörscreening. Die Auswertung zeigt jedoch, dass die Umsetzung im Detail oft nicht den in der G-BA-Richtlinie definierten Qualitätszielen entspricht. Beispielsweise erfolgt keine regelhafte Anwendung der in Risikogruppen empfohlenen Screeningmethode (AABR) oder der richtliniengemäße Screening- und Therapiezeitpunkt wird nicht eingehalten. Die Prävalenz angeborener Hörstörungen steigt annähernd exponentiell mit abnehmendem Gestationsalter.

Schlussfolgerungen: Die Verlaufsevaluation der Umsetzung des Neugeborenenhörscreenings wurde bereits bei Einführung des Programmes geplant. Im Rahmen dieser aktuell laufenden Studie sollte der praktischen Versorgung von Risikogruppen besondere Beachtung gewidmet werden, um auf Basis der erhobenen Daten die (Screening-) Diagnostik und Therapie strukturiert zu optimieren. Unabhängig von der Geburtsklinik sollte gleichermaßen die Chance auf rechtzeitige Diagnostik und damit auf frühzeitige, prognostisch günstigere Therapie einer Hörstörung bestehen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.