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Endoskopische Resektion einer endodermalen Zyste der Felsenbeinspitze
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Endodermale Zysten sind Reste der Rathke-Tasche, aus der sich im Rahmen der Embryonalentwicklung der Hypophysenvorderlappen bildet. Symptome werden durch endodermale Zysten nur sehr selten verursacht und ähneln denen von Hypophysentumoren.
Methoden: Wir berichten über einen 39-jährigen Patienten, der sich mit Doppelbildern beim Blick nach links vorstellte. Weitere Beschwerden oder Hirnnervenausfälle lagen nicht vor. In der Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie des Schädels imponierte eine Raumforderung der Felsenbeinspitze links mit Ummauerung der Arteria carotis interna links. Die ergänzende Dünnschicht-Computertomographie zeigte eine Ausdehnung der Raumforderung bis zum Clivus und dem inneren Gehörgang mit deutlicher Ausdünnung der knöchernen Strukturen. Seitens der Neuroradiologie wurde der hochgradige Verdacht auf ein Cholesteringranulom der Felsenbeinspitze geäußert, was neben Arachnoidalzysten, Cholesteatomen oder Epidermoiden die häufigste Läsion des Felsenbeines darstellt.
Ergebnisse: Wir führten eine transsphenoidale endoskopische Resektion aus der Felsenbeinspitze mit Schädelbasisdeckung durch. Postoperativ lagen keine neurologischen Defizite vor. Histologisch wurde eine endodermale Zyste mit xantomatöser Begleitreaktion nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Endodermale Zysten mit Lokalisation in der Felsenbeinspitze sind eine Rarität. Therapie der Wahl ist die komplette chirurgische Resektion, was gerade bei ausgedehntem Wachstum mit Ummauerung der Arteria carotis interna eine Herausforderung darstellt. Der endoskopische transsphenoidale Zugang ermöglicht eine vollständige Resektion bei geringer Morbidität.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.