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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Endoskopische Resektion einer endodermalen Zyste der Felsenbeinspitze

Meeting Abstract

  • corresponding author Uta Marie Frahm - Klinik für HNO-Heilkunde, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • Oliver Müller - Klinik für Neurochirurgie, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • Johannes van de Nes - Institut für Neuropathologie, Universität Duisburg-Essen, Essen
  • Stephan Lang - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universität Duis, Essen
  • Stefan Mattheis - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universität Duis, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod337

doi: 10.3205/15hnod337, urn:nbn:de:0183-15hnod3371

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Frahm et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Endodermale Zysten sind Reste der Rathke-Tasche, aus der sich im Rahmen der Embryonalentwicklung der Hypophysenvorderlappen bildet. Symptome werden durch endodermale Zysten nur sehr selten verursacht und ähneln denen von Hypophysentumoren.

Methoden: Wir berichten über einen 39-jährigen Patienten, der sich mit Doppelbildern beim Blick nach links vorstellte. Weitere Beschwerden oder Hirnnervenausfälle lagen nicht vor. In der Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie des Schädels imponierte eine Raumforderung der Felsenbeinspitze links mit Ummauerung der Arteria carotis interna links. Die ergänzende Dünnschicht-Computertomographie zeigte eine Ausdehnung der Raumforderung bis zum Clivus und dem inneren Gehörgang mit deutlicher Ausdünnung der knöchernen Strukturen. Seitens der Neuroradiologie wurde der hochgradige Verdacht auf ein Cholesteringranulom der Felsenbeinspitze geäußert, was neben Arachnoidalzysten, Cholesteatomen oder Epidermoiden die häufigste Läsion des Felsenbeines darstellt.

Ergebnisse: Wir führten eine transsphenoidale endoskopische Resektion aus der Felsenbeinspitze mit Schädelbasisdeckung durch. Postoperativ lagen keine neurologischen Defizite vor. Histologisch wurde eine endodermale Zyste mit xantomatöser Begleitreaktion nachgewiesen.

Schlussfolgerung: Endodermale Zysten mit Lokalisation in der Felsenbeinspitze sind eine Rarität. Therapie der Wahl ist die komplette chirurgische Resektion, was gerade bei ausgedehntem Wachstum mit Ummauerung der Arteria carotis interna eine Herausforderung darstellt. Der endoskopische transsphenoidale Zugang ermöglicht eine vollständige Resektion bei geringer Morbidität.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.