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Otitis Media und Mastzellen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die Otitis media ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen. Bei ihrer akuten Form handelt es sich Meist um eine bakterielle Infektion, das Mittelohr reagiert jedoch auch auf allergische Reize. Die Steuerung der Entzündungsreaktionen im Mittelohr ist nicht vollständig aufgeklärt. Auch der klinisch oft zu beobachtende Zusammenhang zwischen allergischer Disposition und Neigung zu akuten Otitiden ist nicht vollständig wissenschaftlich erklärbar. Bemerkenswerterweise enthält das infektfreie Mittelohr außer Mastzellen keine ortsständigen Leukozyten.
Methoden: Studien im Mausmodell einer experimentell kontrollierten Otitis media. Verwendet wurden verschiedene Knockout Mäuse und natürliche Mausmutanten. Die Rolle von TNF und Interleukin-10 (IL-10) in der Entzündungsreaktion der Mittelohrschleimhaut wurde untersucht. Zudem wurden die Mittelohren von mastzelldefizienten Mausmutanten mit Mastzellen aus Zellkultur repopularisiert und in den so behandelten Mäusen der Verlauf der Otitis media analysiert.
Ergebnisse: In Abwesenheit von Mastzellen verläuft die otitis media prolongiert und allergische Reaktionen abgeschwächt. In den verwendeten Mausmutanten zeigen die Entzündungsreaktionen unterschiedliche Verläufe. In Abwesenheit von TNF und IL-10 zeigten sich deutlich prolongierte Verläufe.
Schlussfolgerungen: Mastzellen spielen eine zentrale Rolle in der Entzündungsreaktion des Mittelohres und sind ein mögliches Bindeglied zwischen allergischen und infektiösen Reaktionen. TNF und IL-10 sind essentielle Bestandteile der Entzündungsreaktion des Mittelohres.
Unterstützt durch: DFG (EB 260/1-1, EB 260/1-2)
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.