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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Veränderte emotionale Verarbeitung akustischer Reize bei Tinnitus

Meeting Abstract

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  • corresponding author Petra Brüggemann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
  • Matthias Rose - Charité-Med. Kl. m S Psychosomatik, Berlin
  • Heidi Olze - Charité – Klinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, CVK, Berlin
  • Birgit Mazurek - Charité – Tinnituszentrum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod319

doi: 10.3205/15hnod319, urn:nbn:de:0183-15hnod3192

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Brüggemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als eine Ursache des chronischen Tinnitus wird die zunehmende negative Bewertung des Ohrgeräusches angesehen. Hier sollte untersucht werden, ob sich Bewertungsunterschiede ausschließlich auf den Tinnitusreiz beziehen oder sich vielmehr schon in der Antwort auf akustische Stimuli verschiedener emotionaler Ladung Unterschiede zwischen Tinnituspatienten und Kontrollen ergeben.

Methoden: Dazu wurden 10 hörgesunde Patienten mit chronischem Tinnitus und 13 gematchte Kontrollen mit einem fMRI-Paradigma untersucht, alle Teilnehmer erhielten zudem psychometrische Diagnostik. Im MRT wurden positiv, negativ und neutral eingeschätzte akustische Stimuli dargeboten, die von den Patienten selbst auch außerhalb der Stimulation bewertet wurden.

Ergebnisse: Wie zu erwarten unterscheiden sich die aktiven Hirnareale während der akustischen Stimulation zwischen der Tinnitus- und der Kontrollgruppe. Allerdings zeigten die Tinnituspatienten schon bei emotional nicht bedeutsamen Reizen vermehrt Aktivierungen in Arealen, die mit affektiver Sensibilität, Stressverarbeitung und Aufmerksamkeitslenkung assoziiert werden. In der Kontrollgruppe zeigte sich Aktivität in denselben Arealen erst bei emotional bedeutsamen Reizen.

Schlussfolgerungen: Die Gruppenunterschiede der akustischen Verarbeitung bezüglich der einbezogenen Hirnareale scheinen auf ein unabhängig vom konkreten Reiz existierendes Tinnitus assoziertes Distress-Netzwerk hinzuweisen, das grundsätzlich Wahrnehmung und Bewertung verschiebt. Auch die vermehrte Einbeziehung limbischer Areale und Korrelationen zu subklinischen Depressions-Scores in der Tinnitusgruppe verweisen auf eine Bewertungsverschiebung unabhängig vom Tinnitus und eventuell schon vor der Tinnituswahrnehmung existent.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.