Artikel
Der Oldenburger Satztest in der klinischen Anwendung: Kurz- und langfristige Lern- und Habituationseffekte, Altersabhängigkeit, Methodik der Durchführung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Im Rahmen der Diskussion um die deutsche Sprachaudiometrie wird der Oldenburger Satztest (OlSa) er seit längerem auch als Test für die klinische Anwendung vorgeschlagen. Es sind jedoch Lerneffekte bekannt. In vier Experimenten mit normalhörenden Probanden evaluieren wir Lerneffekte, den Effekt der offenen vs. der geschlossenen Durchführung, den Einfluß des Probandenalters und der Durchführungsmethodik.
Methoden: In Experiment 1 untersuchten wir kurzfristige Lerneffekte mit 60 Probanden, aufgeteilt in Geschlecht und offene vs. geschlossene Testdurchführung. In Experiment 2 untersuchten wir langfristige Lerneffekte mit 32 Probanden. In Experiment 3 untersuchten wir Alterseffekte mit 40 altersgestaffelten Probanden. In Experiment 4 untersuchten wir den Effekt der Durchführungsmethodik.
Ergebnisse: Das Geschlecht hat keinen signifikanten Einfluss. Kurzfristige als auch langfristige Lerneffekte sind signifikant. Offene oder geschlossene Durchführung sind signifikant unterschiedlich, bei beiden Methoden lassen sich kurzfristige Effekte nachweisen. Es existieren signifikante Alterseffekte.
Schlussfolgerungen: Kurzfristige Lerneffekte lassen sich durch zusätzliche Testläufe kontrollieren. Dies ist bei langfristigen oder Alterseffekten nicht möglich. Für wissenschaftliche Fragestellungen mit großer Anzahl an Testwiederholungen erscheint der OlSa sehr geeignet. Diese Art der Anwendung kommt in der klinischen Praxis jedoch kaum vor. Hier sind verläßliche Resultate auch bei Wiederholung in größeren Zeitabständen unabdingbar für die Diagnose.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.