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Einfluss eines Antivertiginosums auf die Wirksamkeit des vibrotaktilen Neurofeedbacktrainings zur vestibulären Rehabilitation
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die vestibuläre Rehabilitation mithilfe eines vibrotaktilen Neurofeedbacktrainings verbessert die posturale Kontrolle bei unterschiedlichen Gleichgewichtsstörungen signifikant (Basta et al., 2011; Rossi et al., 2013). Voraussetzung eines jeden Gleichgewichtstrainings ist jedoch, dass die Ausführung der Übungen nicht durch starke Schwindelsymptome verhindert wird. Ziel der Studie war deshalb die Untersuchung der Wirksamkeit des Neurofeedbacktrainings in Kombination mit einem Antivertiginosum.
Methoden: Mit allen Studienteilnehmern wurde über zehn Tage ein, auf die individuellen Bedürfnisse angepasstes, vibrotaktiles Neurofeedbacktraining mit dem Vertiguard-RT® Gerät durchgeführt. Begleitend zum Training erfolgte bei der Hälfte der Teilnehmer dreimal täglich die Einnahme einer Kombination aus Cinnarizin (20mg) und Dimenhydrinat (40mg) (Arlevert®). Vor und nach dem Training wurde die Körperschwankung und das Sturzrisiko mittels des Standard Balance Defizit Test sowie die Körperstabilität mit Hilfe des Sensorischen Organisationstest analysiert. Zusätzlich wurden die subjektiven Einschränkungen im Alltag durch Verwendung des Dizziness Handicap Inventory ermittelt.
Ergebnisse: Das Neurofeedbacktraining führte in beiden Gruppen zu einer signifikanten Reduzierung der Körperschwankung und des Sturzrisikos sowie einer deutlichen Verringerung der mit dem Schwindel verbundenen subjektiven Einschränkungen. Weitere Kontrolluntersuchungen nach sechs Monaten zeigen einen Langzeiteffekt des Neurofeedbacktrainings.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse belegen die signifikante Wirksamkeit des vibrotaktilen Neurofeedbacktrainings mit dem Vertiguard®-System auch bei Patienten, die erst durch die Einnahme von Arlevert® in der Lage sind das Training zu absolvieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.