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Objektive Ermittlung der elektrisch evozierten Stapediusreflexschwelle mithilfe akut inserierter oder chronisch implantierter Elektroden
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Seit langem ist die gute Korrelation der elektrisch evozierten Stapediusreflexschwelle (eSRT) mit dem C- bzw. M-Level bekannt. Die eSRT wird zumeist intraoperativ subjektiv-visuell oder postoperativ indirekt mithilfe von Impedanzveränderungen im contralateralen Mittelohr bestimmt. Beide Methoden sind zeitaufwendig und häufig aufgrund von Veränderungen im Mittelohr nicht durchführbar. Idealerweise sollte die eSRT zeitsparend und objektiv durch die Messung der EMG-Aktivität des Stapediusmuskels erfolgen.
Ziel der Studie war es deshalb, die akute und chronische Verwendung von Insertionselektroden für die Erfassung der Muskelaktivität zu untersuchen.
Methode: Intraoperativ wurden sowohl beim Menschen als auch beim Meerschwein die eSRT-Werte elektromyografisch bestimmt. Dafür wurden monopolare Insertionselektroden angefertigt. Die Ableitelektrode verblieb tierexperimentell für die Dauer von drei Monaten im Muskel. Danach wurde die Messung wiederholt und das Muskelgewebe für die histologische Untersuchung aufbereitet.
Ergebnisse: Die eSRT-Werte konnten beim Menschen und beim Meerschwein zuverlässig intraoperativ ermittelt werden. Auch nach chronischer Implantation war die eSRT-Messung im Tier möglich.
Veränderungen der histologischen Struktur konnten in der Elektrodenumgebung festgestellt werden. Neben der Neubildung von Bindegewebe reduzierte sich die Anzahl der Muskelfasern.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass eine zuverlässige objektive elektrophysiologische Bestimmung der eSRT-Werte möglich ist. Zudem kann die Elektrode aufgrund der stabilen Position auch nach chronischer Implantation für eSRT-Messungen verwendet werden.
Unterstützt durch: Gefördert durch die Advanced Bionics GmbH, Deutschland.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.