Artikel
Hörrehabilitation mit Mittelohrimplantat bei großer Mittelohrfehlbildung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Beidseitige kombinierte Fehlbildungen des Mittel- und äußeren Ohres sind mit erheblichen funktionellen Einschränkungen für die betroffenen Patienten verbunden. Die Versorgung mit einem Knochenleitungsbügel oder ein konventioneller chirurgischer Mittelohreingriff zur Hörverbesserung führt oft wegen der zusätzlich bestehenden Innenohrschwerhörigkeit zu nicht zufriedenstellenden Hörergebnissen.
Patienten und Verlauf:
- 1.
- Ein 16-jähriger Patient mit beidseitiger Ohrmuscheldysplasie 3. Grades, Gehörgangsatresie und Mittelohrfehlbildung. Tonaudiometrisch zeigte sich ein kombinierte Schwerhörigkeit mit einer Knochenleitungskurve um 30 dB und einem Schallleitungsblock. Mit Knochenleitungsbügel ergab sich ein Hörverlust von 55 dB und ein max. Einsilberverstehen von 50% bei 90 dB. Nach beidseitiger Versorgung mit einem Mittelohrimplant ergab sich ein Hörverlust von 25 dB und ein max. Einsilberverstehen von 85% bei 65 dB.
- 2.
- Eine 52-jährige Patientin mit Thalidomid-induzierter Schwerhörigkeit. Rechts bestand Surditas, links eine Knochenleitungsschwelle zwischen 40 und 75 dB und einem Schallleitungsblock. Zudem bestand ein Hörverlust links von 90 dB, das max. Einsilberverstehen betrug 10% bei 115 dB. Mit Mittelohrimplant links und CI rechts erreichte die Patientin 3 Monate postoperativ ein max. Einsilberverstehen von 95% bei 65 dB, der Hörverlust betrug 30dB.
Fazit: Komplexe Ohrfehlbildungen stellen für das operierende Team eine besondere Herausforderung dar. Die Versorgung mit einem Mittelohrimplantat kann auch bei komplexen Mittelohrfehlbildungen mit Gehörgangsatresie eine exzellente Alternative mit guten Hörresultaten darstellen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.