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Ergebnisse der Cochlea-Implantation bei Kindern mit congenitaler und erworbener einseitiger Taubheit
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Abhängig von der Ätiologie der Ertaubung, der Taubheitsdauer und des Vorhandenseins des Hörnerven gibt es verschiedene Behandlungsmethoden bei Single Sided Deafness (SSD). Falls keine Kontraindikationen bestehen, ist ein Cochlea-Implantat (CI) die Therapie der Wahl bei erwachsenen Patienten mit SSD.
Methoden: 19 Kinder mit SSD wurden vor und nach einer CI-Operation untersucht (3 congenitale, 14 erworbene SSD). Ein CI wurde empfohlen, wenn in der Voruntersuchung eine Aplasie des Hörnervens ausgeschlossen werden konnte. Sprachverständlichkeitsschwellen (SRT) wurden in 3 Hörsituationen und die Lokalisationsfähigkeit 12 Monate nach der Erstanpassung des CI getestet.
Ergebnisse: Nach 12 Monaten zeigte die Mehrheit der Kinder signifikant bessere SRT im Störgeräusch und Lokalisationsfähigkeiten im Vergleich zu präoperativ. Kinder mit erworbener SSD wiesen im Vergleich zu Kindern mit congenitaler und perilingualer SSD bessere Ergebnisse auf. Die Kinder, bei denen die gleichen Hörtests wie bei den Erwachsenen verwendet werden konnten, zeigten vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als erwachsene Patienten.
Schlussfolgerung: Bei erwachsenen Patienten mit SSD ist der Nachweis des Nutzens des CI bereits mehrfach erbracht worden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch Kinder mit SSD von einem CI profitieren können. Wenn die medizinische Indikation es zulässt, ist ein CI die am meisten Erfolg versprechende Rehabilitationsmethode. Bei der Indikationsstellung prälingual und perilingual ertaubter Kinder ist zu beachten, dass mit einem CI eine Stimulation des tauben Ohrs während der sensiblen Phase des zentralen Hörsystems und damit eine Verhinderung einer einseitigen Deprivation möglich ist. Darüber hinaus wird das beste Alter für die Implantation diskutiert.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.