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Einfluss von präoperativen, vestibulären Störungen auf das postoperative Ergebnis bei CI-Patienten
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Taubheit oder hochgradige Schwerhörigkeit wird oft von einer Dysfunktion der vestibulären Rezeptoren begleitet. Der Grad der strukturellen Degeneration in Folge von Deafferentierung (Ertaubungsdauer) ist der prägnanteste Faktor für die postoperativen Ergebnisse bei CI-Patienten. Daher wurden in der vorliegenden Studie die audiometrischen Ergebnisse von CI-Patienten mit einem präoperativen Verlust der vestibulären Funktion untersucht. Ein Vergleich erfolgte mit CI-Patienten ohne vestibuläre Dysfunktion.
An der Studie nahmen 14 CI-Patienten mit einem präoperativen Verlust der vestibulären Funktion (Vertigo-Gruppe) und 14 CI-Patienten ohne vestibuläre Dysfunktion teil. Es wurden die Ergebnisse von Sprachverständlichkeitstests mit Einsilbern (Freiburger Test), Sätzen im Rauschen (OLSA-Test) und das Frequenzunterscheidungsvermögen im Mittel 18 Monate nach der Erstanpassung bestimmt.
Die Ergebnisse zeigen eine große Streuung bei den Sprachverständlichkeitstests, auch bei Patienten mit gleicher Ätiologie (progredienter Hörverlust). Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Vertigo-Gruppe und der Kontrollgruppe konnte bei diesen Tests nicht ermittelt werden. Im Gegensatz dazu zeigte sich ein statistisch signifikant schlechteres Frequenzunterscheidungsvermögen bei der Vertigo-Gruppe besonders bei der im mittleren Bereich getesteten Elektrode.
Die Ergebnisse lassen annehmen, dass eine präoperative, vestibuläre Störung einen signifikanten Einfluss auf die postoperative Hörqualität hat. Die Hörqualität wird hauptsächlich durch natürliches Hören und Musikwahrnehmung beschrieben. Dies sollte bei der postoperativen Rehabilitationsanstrengung Berücksichtigung finden.
Unterstützt durch: Advanced Bionics European Research Centre
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.