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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Staging und HPV assoziiertes Oropharynxkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Claus Wittekindt - Universitätsklinik für HNO-Heilkunde, Gießen
  • Steffen Wagner - Universitäts HNO Klinik, Gießen
  • Theresa Jüttner - Universitäts HNO Klinik, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - Universitäts HNO Klinik, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod281

doi: 10.3205/15hnod281, urn:nbn:de:0183-15hnod2814

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Wittekindt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das TNM Staging System findet auch im Bereich des Oropharnx Anwendung und basiert rein auf anatomischen Merkmalen. Für das Oropharynxkarzinom (OPC) wurde jedoch mit HPV-Infektion bzw. HPV-getriebener Karzinogenese ein wichtiger prognostischer Marker identifiziert, der hier bisher nicht abgebildet ist.

Methoden: Aus einem Zeitraum von 10 Jahren wurden 379 Patienten mit OPC identifiziert, die Überlebenszeiten aus dem Giessener Tumor Dokumentations-System ermittelt und mit klinischen Daten vervollständigt. Aus den Gewebeblöcken wurde der HPV-Status ermittelt. Das Überleben wurde im Hinblick auf Risikofaktoren und TNM-Kategorien untersucht.

Ergebnisse: Die TNM-Kategorien sind in beiden OPC-Gruppen unterschiedlich verteilt, HPV getriebene OPC haben niedrigere T (p=0,009) und höhere N (p=0,01), bzw. M-Werte (p=0,203). Im HPV OPC-Kollektiv waren die UICC Stadien keine signifikanten Prognosefaktoren für das Überleben. Von den TNM-Kategorien waren bei HPV OPC lediglich fortgeschrittene T-Kategorie (T1-2 vs. T3-4; p=0,001) jedoch nicht eine fortgeschrittene N-Kategorie (N0-2a vs. N2b-3; p=0,136) mit einem schlechteren Überleben verknüpft. Stark reduzierte Sterberisiken ergaben sich für HPV OPC weiterhin für die Risikofaktoren junges Alter, hoher Performance Status und operative Therapie (HR: 0,295; 0,334; 0,161).

Schlussfolgerungen: TNM-Kategorie und UICC Stadium haben für Patienten mit HPV OPC keinen relevanten Prognosewert, ausgenommen fortgeschrittenes T. Die Prognose bei HPV OPC wird von anderen Risikofaktoren wie Operation und Komorbidität eher bestimmt. Rauchen war in unserem Patientengut auch für HPV OPC ein untergeordneter prognostischer Faktor. Insbesondere für Chemotherapie-Gaben müssen daher bei HPV OPC die anerkannten Indikatoren überprüft werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.