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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Therapie multipler Basalzellkarzinome des Gesichts mit Vismodegib

Meeting Abstract

  • corresponding author Mike Thranitz - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Vassiliki Zampeli - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Christos Zouboulis - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Stephan Knipping - Städtisches Klinikum Dessau, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod268

doi: 10.3205/15hnod268, urn:nbn:de:0183-15hnod2689

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Thranitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Therapie von ausgedehnten, multiplen Basalzellkarzinomen im Kopf-Halsbereich stellt eine Herausforderung bezüglich der chirurgischen Behandlung und Rekonstruktion dar. Eine alternative Behandlungsoption besteht in der Therapie mit Hedgehog-Inhibitoren (z.B. Vismodegib).

Methode: Wir berichten über einen 80-jährigen Patienten mit multiplen und ausgedehnten Hauttumoren des Gesichts- und Kopfbereiches. Es bestand eine ausgeprägte Sonnenexposition über viele Jahre. Als Nebenerkrankungen fanden sich eine KHK, arterielle Hypertonie sowie Diabetes mellitus-Typ II. Seit ca. 12 Jahren wurden dem Patienten vereinzelt epitheliale Tumore im Gesicht operativ entfernt. Histologisch handelte es sich um mehrere, ausgedehnte Basalzellkarzinome, ein basaloides Plattenepithelkarzinom präaurikulär links sowie ein Bowen-Karzinom. Die vorgeschlagene chirurgische Therapie und eine Strahlentherapie wurden vom Patienten abgelehnt.

Ergebnisse: Die Therapie bestand in der Gabe von Vismodegib (150 mg/d). Hierunter remittierte der Befund in der rechten Gesichtshälfte vollständig, das Plattenepithelkarzinom präaurikulär links reagierte nicht. Die erneut empfohlene Radiochemotherapie wurde wiederholt vom Patienten abgelehnt. Eine lokale Behandlung mit 5-FU wird trotz geringer Erfolge mangels Alternativen fortgeführt. Als relevante Nebenwirkungen traten passagere Myalgien auf.

Schlussfolgerung: Bei ausgedehnten Basalzellkarzinomen mit eingeschränkter Resektabilität im Kopf-Hals-Bereich stellt die Therapie mit Vismodegib, einem SMO-Inhibitor, eine wichtige Behandlungsalternative dar. Das Ansprechen dieser molekularen (targeted)-Therapie war in unserem Fall, auf die Basaliome bezogen, sehr gut bei geringgradigen Nebenwirkungen. Eine engmaschige Nachsorge ist unbedingt erforderlich.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.