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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

PARP Inhibitior Olaparib als Therapieansatz beim fortgeschrittenen, chemoresistenten Kopf-Hals-Karzinom

Meeting Abstract

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  • Dominik Schulz - Klinikum rechts der Isar, München
  • Guido Piontek - Klinikum rechts der Isar, München
  • Markus Wirth - Klinikum rechts der Isar, München
  • corresponding author Anja Pickhard - Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod258

doi: 10.3205/15hnod258, urn:nbn:de:0183-15hnod2585

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Schulz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zielgerichtete Therapien sind ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumore (HNSCC). Jedoch entwickeln sich nach initialem Ansprechen häufig Resistenzen gegen die zielgerichtete Therapie.

Um die Resistenzmechanismen besser zu verstehen wurden resistente Zellen gegen fünf Substanzen in vitro generiert und ihr Ansprechen erneut geprüft.

Methoden: Einsatz von Afatinib, MK2206, BEZ235, Olaparib und Cisplatin zur Inhibition von EGFR, AKT, mTOR/PIK3, PARP und zur Alkylierung der DNA. Nachweis der Wirksamkeit im Proliferations-Assay und Bestimmung der IC50-Dosis. Generierung resistenter Klone der Zelllinien Cal27 und UD-SCC-5 gegen die Substanzen über sechs Monate. Erneute Überprüfung der Wirksamkeit der fünf Substanzen mittels Proliferations-Assay.

Ergebnisse: Alle Substanzen reduzierten in beiden Zelllinien initial die Proliferation signifikant. Gegen alle Substanzen entwickelten die Zellen Resistenzen. Die gegen die EGFR-Signalkaskadeninhibitoren Afatinib, MK2206 und BEZ235 resistenten Klone zeigten Kreuzresistenzen gegen den jeweils anderen und reagierten sensibel auf Cisplatin und Olaparib. Dagegen waren die resistenten Zellen gegen die DNA-schädigenden Substanzen Cisplatin und Olaparib weitestgehend multi-resistent gegen die EGFR Signalkaskadeninhibitoren. Das beste Ansprechen bei allen resistenten Klonen zeigte Olaparib.

Schlussfolgerung: In beiden Zelllinien konnten Resistenzen gegen alle verwendeten Substanzen generiert werden. Der PARP Inhibitor Olaparib zeigte Wirksamkeit bei allen generierten, resistenten Zellklonen und sollte als Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenem HNSCC insbesondere auch bei mit Cisplatin vorbehandelten Patienten weiter untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.