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miRNA-Expression in Tonsillenkarzinomen im Kontext von HPV-Infektion und Expression der Antileukoproteinase SLPI
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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miRNAs sind kleine nicht kodierende mRNA-bindende Nukleinsäuren mit regulatorischen Eigenschaften, deren Expressionsmuster sich bei HPV-positiven und –negativen Kopf-Halskarzinomen signifikant voneinander unterscheidet. Es sind 36 miRNAs beschrieben, die in diesen Tumoren unterschiedlich exprimiert sind. Die Bedeutung der verschieden exprimierten miRNAs in Hinsicht auf die bekannte inverse Korrelation zwischen HPV-Status und der Antileukoprotease SLPI ist bisher nicht untersucht.
In 126 Tonsillenkarzinomen mit bekanntem HPV-Status (42,06% Positive) und SLPI-Protein- sowie mRNA-Expressionsmuster sind die 4 am stärksten regulierten miRNAs analysiert und in Beziehung gesetzt worden. Die SLPI-mRNA-Sequenz ist in silico auf mögliche Bindungsstellen für die 36 miRNAs analysiert worden.
Vorläufige Ergebnisse der miRNA-Expressionsanalyse zeigen eine 12- bzw. 6-fache Hochregulierung der miRNAs 363 und 21 sowie eine 5-fache Herunterregulierung der miRNAs 31 und 193b* in HPV-positiven gegenüber HPV-negativen Tonsillenkarzinomen. Interessanterweise zeigt die miRNA mit der stärksten Hochregulation (miRNA 363) als einzige keine potentielle Bindungsstelle in der SLPI-mRNA, kann jedoch potentiell an HPV binden. miRNA 363 findet sich überwiegend in HPV+ /SPLI- Karzinomen.
Die Ergebnisse bestätigen zunächst die von Lajer und Mitarbeitern beschriebenen divergenten Expressionsmuster in HPV-positiven und HPV-negativen Tonsillenkarzinomen mit miRNA 363 als am stärksten heraufreguliert. Das beschriebene Zusammenspiel zwischen SLPI-Expression, HPV-Status und der miRNA 363 bei HPV-positiven und HPV-negativen Tonsillenkarzinomen lässt eine Rolle dieser miRNA in der SLPI-modulierten HPV-Infektion vermuten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.