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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Nicht-diagnostizierte Fernmetastasierung bei einem cT2 cN2c cM0 Oropharynxkarzinom

Meeting Abstract

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  • corresponding author Ah-Ram Park - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Chia-Jung Busch - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod244

doi: 10.3205/15hnod244, urn:nbn:de:0183-15hnod2444

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Park et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Rahmen von Staging für Kopf-Hals-Tumoren mit fortgeschrittenen Stadien ist eine Detektion einer Fernmetastase von großer Bedeutung. In einigen Fällen kommt es trotz der hohen Wertigkeit des aktuellen Staging-Verfahrens zur verspäteten Diagnose für eine Fernmetastase.

Fallvorstellung: Ein 72-jähriger, männlicher Patient mit cT2 cN2c cM0 Oropharynxkarzinom linker Zungengrund wurde mit primär kombinierter Radiochemotherapie im Rahmen einer Studie behandelt. Beim zweiten Follow Up bestand eine komplette Remission ohne Hinweis auf Residualtumor oder Fernmetastasierung. Nach einem Monat stellte sich der Patient mit Hyperkalzämie, Aszites sowie zunehmender Verschlechterung des Allgemeinzustandes vor. In der CT fielen ein inhomogenes Leberparenchym und multiple vergrößerte retroperitoneale Lymphknoten auf. Zunächst stand DD ein Lymphom mit diffuser Leberbeteiligung an erster Stelle. Im Knochenfenster zeigten sich degenerative Veränderungen der gesamten Wirbelsäule ohne Anhalt für neu aufgetretene Herdsetzungen. Nach einer Aszitespunktion wurde eine transjuguläre Leberpunktion durchgeführt. Diese bestätigte eine Lebermetastase eines Plattenepithelkarzinoms. Im weiteren Verlauf kam es zu einer progredienten Verschlechterung des AZ und der Patient verstarb. In der Sektion zeigte sich eine komplett Metastasierung der Leber und des Achsenskeletts. Lokoregionär konnte kein Tumor dargestellt werden. Immunhistologische Untersuchungen zeigten eindeutig eine Fernmetastasierung des ursprünglichen Oropharynxkarzinoms.

Schlussfolgerung: Durch diesen ungewöhnlich fulminanten Verlauf der Tumorerkrankung sollte trotz der hohen Sensitivität und Spezifität des Staging-Verfahrens heutzutage ein Restrisiko von okkulten Fernmetastasen beachtet werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.