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Prognoseeinschätzung durch Berechnung der Lymphknotendichte bei Patienten mit Parotiskarzinomen
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Parotiskarzinome sind aufgrund ihrer Entitätenvielfalt und ihrer geringeren Inzidenz eine bislang wenig erforschte Tumorgruppe. Die Berechnung der Lymphknotendichte (LD) konnte bei mehreren Tumorentitäten als unabhängiger Prognosefaktor für die Eischätzung des Gesamtüberlebens gezeigt werden. Wir evaluierten das Konzept der LD als Prognosefaktor in einem großen Kollektiv von Parotiskarzinomen.
Methoden: In der retrospektiven Analyse wurden 128 Patienten mit operierten und in 64% adjuvant bestrahlten Parotiskarzinomen eingeschlossen. Zusätzlich zu den bereits in Studien gezeigten Prognosefaktoren (TNM-Status, UICC-Status und Kapseldurchbruch) wurde für Subgruppen der LD die 5-Jahre Überlebensraten nach Kaplan-Meier berechnet. In einer multivariaten Analyse wurden die Risikofaktoren auf Unabhängigkeit geprüft.
Ergebnisse: Die LD korrelierte signifikant mit dem Gesamtüberleben (p<0,001). Der Median der LD betrug 0,11. Für Patienten mit einer LD von 0 war das 5-Jahres Gesamtüberleben 88%, im Vergleich zu Patienten mit einer LD von 0,001-0,11 mit Gesamtüberleben von 77%, 50% Gesamtüberleben von Patienten mit einer LD von 0,11-0,5 und einem Gesamtüberleben von 37% bei Patienten mit einer LD von <0,5. In der univariaten Analyse waren der TNM-Status, der UICC-Status und der Kapseldurchbruch signifikante Prognosefaktoren für das Gesamtüberleben (p<0,001). In der multivariaten Analyse verblieb die LD als einziger unabhängiger Risikofaktor für das Gesamtüberleben (p=0,043).
Schlussfolgerungen: Bei primär chirurgisch behandelten Parotiskarzinomen kann die Auswertung der LD nützlich sein, um die Prognose des Patienten abschätzen zu können. Über die LD könnte es möglich sein, Patienten zu identifizieren, für die eine aggressivere adjuvante Therapie notwendig wäre.
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Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.