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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Seltene Differentialdiagnose der chronischen Sialadenitis – ein Fall eines klassischen Hodgkin-Lymphoms mit extranodalem Befall der Gll. submandibularis und sublingualis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christine Langer - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Gießen
  • Jens Peter Klußmann - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Gießen
  • Tobias Kroll - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod227

doi: 10.3205/15hnod227, urn:nbn:de:0183-15hnod2271

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Langer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Lymphoproliferative Erkrankungen weisen selten einen extranodalen Befall der Speicheldrüsen auf. Dabei handelt es sich zumeist um Mukosa-assoziierte Lymphome. Wir berichten über die Manifestation eines M. Hodgkin in den Gll. submandibularis und sublingualis.

Methoden: Eine 56-jährige Patientin stellte sich unter dem Verdacht einer chronischen Sialadenitis in unserer Klinik vor. Klinisch wies die Patientin eine dolente Schwellung submandibulär sowie eine derbe Auftreibung der Gl. sublingualis auf.

Sonographisch zeigten sich reaktive Lymphknoten zervikal beidseits. Bei fehlender Anamnese für eine Sialadenitis führten wir eine Feinnadelbiopsie eines submandibulären Lymphknotens sowie eine transorale Stanzbiopsie der Gl. sublingualis durch.

Ergebnisse: In der FNP zeigten sich lymphoide Zellen und Granulozyten ohne Anhalt für Malignität. Die Stanzbiopsie ergab ein lymphozytäres Infiltrat, welches molekularpathologisch die Kriterien der klonalen Umlagerung nicht erfüllte und als chronische Sialadenitis interpretiert wurde.

Der Patientin wurde die operative Entfernung der Drüsen angeraten, welche sie zunächst ablehnte. Nach 6 Monaten erfolgte die Wiedervorstellung mit einem ausgeprägten Progress der Raumforderung und pathologischen Lymphknoten zervikal beidseits.

Unter der Verdachtsdiagnose eines Speicheldrüsenmalignoms erfolgte die Probenentnahme aus der Gl. sublingualis sowie aus einem zervikalen Lymphknoten. Hierbei ergab sich histologisch ein Hodgkin-Lymphom vom Typ der nodulären Sklerose.

Schlussfolgerung: In der Diagnostik tumoröser Erkrankungen der Speicheldrüsen muss die Möglichkeit einer lymphoproliferativen Erkrankung in Erwägung gezogen werden. Wie im vorliegenden Fall kann sich dabei die histologische Diagnostik als anspruchsvoll erweisen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.