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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Pharynxrekonstruktion mittels Radialis- und Pectoralislappen – ist die sekundäre Rekonstruktion komplikationsreicher?

Meeting Abstract

  • corresponding author Barbara Krehn - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Peter Kress - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Peter Schäfer - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Friedrich Peter Schwerdtfeger - Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod218

doi: 10.3205/15hnod218, urn:nbn:de:0183-15hnod2187

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Krehn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Rekonstruktion des Pharynx mit einem Pectoralis Major Lappen (PML) oder Radialislappen (RL) kann primär im Rahmen der Laryngektomie oder sekundär bei Fistelbildung oder Stenosen nötig werden. Für eine fundierte präoperative Aufklärung sind Kenntnisse über Morbidität und Komplikationshäufigkeiten dieser Eingriffe immens wichtig.

Methoden: 45 Patienten aus den Jahren 2011–14 wurden retrospektiv auf postoperative Komplikationen und Krankenhausverweildauer hin analysiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit IBM SPSS Statistics 22.

Ergebnisse: Die Pharynxrekonstruktion erfolgte bei 34 Patienten primär, bei 11 Patienten sekundär (n =2 Fistel, n=9 sekundäre Stenose). 55% der Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation radiiert oder radiochemotherapiert worden.

Postoperativ zeigten sich folgende Komplikationshäufigkeiten für die (primäre/sekundäre) Pharynxrekonstruktion: (38,2%/45,5%) Fistelbildung, (8,8%/18,2%) zervikale Wunddehiszenz, (2,9%/9,1%) Serom/Hämatom zervikal. (8,8%/0%) Pneumonie, (5,9%/9,1%) Apoplex, (17,6%/0%) Transfusion. 18 Revisionsoperationen waren nötig, in 38,8% wurde dabei ein Montgomery Ösophagusstent eingesetzt. Der postoperative mediane Krankenhausaufenthalt betrug 25 Tage bei der primären und 17 Tage bei der sekundären Rekonstruktion. Die prozentualen Unterschiede erreichen keine statistische Signifikanz.

Schlussfolgerung: Pharynxrekonstruktionen mittels PML oder RL sind insgesamt sichere aber komplikationsbehaftete Operationsmethoden. Die postoperative Verweildauer bei der sekundären Rekonstruktion ist kürzer. Die untersuchten Komplikationen traten sämtlich in über 1% der Fälle auf und sind somit zwingend aufklärungsbedürftig. Insgesamt ist die sekundäre Pharynxrekonstruktion nicht signifikant komplikationsreicher als die primäre.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.