gms | German Medical Science

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

IFN-γ führt zum Verschwinden von Tumorgefäßen, ohne ihre Integrität zu zerstören

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Idel - HNO UKSH, Campus Lübeck, Lübeck
  • Christian Friese - Max Delbrück Centrum, Berlin
  • Vytas Bindokas - Light Microscopy Core Facility University of Chicago, Chicago, USA
  • Barbara Wollenberg - HNO UKSH, Campus Lübeck, Lübeck
  • Thomas Blankenstein - Max Delbrück Centrum, Berlin
  • Thomas Kammertöns - Max Delbrück Centrum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod205

doi: 10.3205/15hnod205, urn:nbn:de:0183-15hnod2058

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Idel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen. Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden. Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die zentrale Rolle von Interferon-γ (IFN-γ) in der T-Zell-Therapie von soliden Tumoren wurde in vielen Modellen nachgewiesen. Dabei wurden Knock-Out-Versionen in Tumorzellinien oder in Mäusen für das Zytokin oder dessen Rezeptor verwendet. Durch diese Modelle konnte die zentrale Rolle von IFN-γ in der Tumoreradikation gezeigt werden, jedoch nicht wie es auf den Tumor wirkt.

Methoden: Zur Klärung dieser Frage wurde die murine Plasmozytom Zell-Linie J558 genetisch modifiziert, dass sie durch Doxycyclin IFN-γ an GFP gekoppelt sezerniert. Zusätzlich exprimierte die Zelllinie dauerhaft das Fluochrom Cerulean. Diese Zell-Linie wurden in das Subkutangewebe eines dorsalen Titanfenster von B6 Rag-/- Mäusen eingespritzt und konnte mit dem Konfokal-Mikroskop untersucht werden. Diese Technik ermöglichte es, zur Analyse über mehrere Tage an die exakt gleiche Stelle des Tumors zurück zu kehren. Zur Darstellung des Blutflusses wurde den Mäusen DiD-gefärbte Erythrozyten transfundiert. Nach Ausbildung eines soliden Tumors wurde täglich intraperitoneal Doxycyclin für die Sekretion von IFN-γ injeziert.

Ergebnisse: Es zeigte sich in den IFN-γ sezernierenden Tumoren bereits nach einigen Stunden ein Dünnerwerden von Tumorgefäßen mit einem Verschwinden der kleinen Gefäße, ohne dass die Integrität der Gefäße für die DiD-gefärbten Erythrozyten zerstört wurde. Parallel zu den Tumorgefäßen verschwanden auch die Tumorzellen.

Schlussfolgerungen: Wir können erstmals die tatsächliche Wirkungsweise von IFN-γ auf Tumorgefäße in der Eradikation solider Tumoren zeigen. Dieses Wissen ist wichtig für die mögliche Verwendung von IFN-γ in Kombinationstherapien. Das Ergebnis führt zu der Frage, welchen Einfluss Tumornekrosefaktor-α als zweites wichtiges T-Zell -Zytokin auf solide Tumore hat.

Unterstützt durch: DFG

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.