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IFN-γ führt zum Verschwinden von Tumorgefäßen, ohne ihre Integrität zu zerstören
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Einleitung: Die zentrale Rolle von Interferon-γ (IFN-γ) in der T-Zell-Therapie von soliden Tumoren wurde in vielen Modellen nachgewiesen. Dabei wurden Knock-Out-Versionen in Tumorzellinien oder in Mäusen für das Zytokin oder dessen Rezeptor verwendet. Durch diese Modelle konnte die zentrale Rolle von IFN-γ in der Tumoreradikation gezeigt werden, jedoch nicht wie es auf den Tumor wirkt.
Methoden: Zur Klärung dieser Frage wurde die murine Plasmozytom Zell-Linie J558 genetisch modifiziert, dass sie durch Doxycyclin IFN-γ an GFP gekoppelt sezerniert. Zusätzlich exprimierte die Zelllinie dauerhaft das Fluochrom Cerulean. Diese Zell-Linie wurden in das Subkutangewebe eines dorsalen Titanfenster von B6 Rag-/- Mäusen eingespritzt und konnte mit dem Konfokal-Mikroskop untersucht werden. Diese Technik ermöglichte es, zur Analyse über mehrere Tage an die exakt gleiche Stelle des Tumors zurück zu kehren. Zur Darstellung des Blutflusses wurde den Mäusen DiD-gefärbte Erythrozyten transfundiert. Nach Ausbildung eines soliden Tumors wurde täglich intraperitoneal Doxycyclin für die Sekretion von IFN-γ injeziert.
Ergebnisse: Es zeigte sich in den IFN-γ sezernierenden Tumoren bereits nach einigen Stunden ein Dünnerwerden von Tumorgefäßen mit einem Verschwinden der kleinen Gefäße, ohne dass die Integrität der Gefäße für die DiD-gefärbten Erythrozyten zerstört wurde. Parallel zu den Tumorgefäßen verschwanden auch die Tumorzellen.
Schlussfolgerungen: Wir können erstmals die tatsächliche Wirkungsweise von IFN-γ auf Tumorgefäße in der Eradikation solider Tumoren zeigen. Dieses Wissen ist wichtig für die mögliche Verwendung von IFN-γ in Kombinationstherapien. Das Ergebnis führt zu der Frage, welchen Einfluss Tumornekrosefaktor-α als zweites wichtiges T-Zell -Zytokin auf solide Tumore hat.
Unterstützt durch: DFG
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.