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Klinische Bedeutung der Carotisbeteiligung durch Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Bei einem kleinen Teil der Patienten mit einem Kopf-Hals-Karzinom kann eine Infiltration der A. carotis durch eine Lymphknotenmetastase festgestellt werden. Die genaue Beurteilung einer möglichen Gefäßinfiltration ist jedoch mittels Bildgebung oft nur eingeschränkt möglich. Eine operative Behandlung mittels Carotisresektion zeichnet sich durch eine hohe Morbidität und Mortalität aus. Vor diesem Hintergrund wird der Stellenwert der Chirurgie bei den betroffenen Patienten kontrovers diskutiert.
Methoden: Es wurden retrospektiv die klinischen Daten von 29 Patienten untersucht, bei denen sich klinisch sowie radiologisch der Verdacht auf Vorliegen einer Carotisbeteiligung durch eine Lymphknotenmetastase ergeben hatte. Es erfolgte eine operative Behandlung der Lymphknotenmetastasen im Sinne einer primären oder Salvage Neck dissection. Eine Resektion der A. carotis erfolgte nicht.
Ergebnisse: Bei dem untersuchten Patientengut konnte eine lokale Tumorkontrolle in 26 (89,7%) Fällen erreicht werden. Eine regionale Tumorkontrolle wurde bei 15 (51,7%) Patienten festgestellt. Eine Fernmetastasierung zeigte sich in insgesamt 12 (41,4%) Fällen. Die 2-Jahres Gesamtüberlebensrate aller Patienten betrug 27,6%.
Schlussfolgerung: Der radiologische Verdacht auf eine Carotisbeteiligung durch eine Lymphknotenmetastase ist unabhängig von der lokoregionären Kontrolle mit einer insgesamt schlechten Prognose vergesellschaftet.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.