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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Vergleich des Metastasierungsverhaltens bei verschiedenen Nasentumoren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Johannes Döscher - HNO Klinik der Universität Ulm, Ulm
  • Greta Wengenroth - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München
  • Anja Pickhard - HNO Klinik des Klinikums rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod184

doi: 10.3205/15hnod184, urn:nbn:de:0183-15hnod1848

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Döscher et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Neoplasien der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen sind eine seltene heterogene Gruppe von Tumoren. Die Rate der Lymphknotenmetastasen ist vergleichsweise niedrig und wird in der Literatur mit 5-30% angegeben. Bislang gibt es keine eindeutigen Therapieempfehlungen, so dass eine Neck Dissection meist anhand der klinischen Einschätzung indiziert wird. Ziel der Arbeit war es, die Metastasierungsrate an einem Nasentumorkollektiv des Klinikums rechts der Isar zu untersuchen und eventuelle Unterschiede zwischen den verschiedenen Entitäten aufzudecken.

Methoden: Insgesamt wurden die Daten von 110 Patienten mit einem Tumor der Nasenhaupt- oder Nasennebenhöhlen erhoben, die am Klinikum rechts der Isar behandelt wurden. Die Fälle wurden statistisch aufgearbeitet und nach einer ausführlichen Literaturrecherche mit bekannten Daten verglichen.

Ergebnisse: Von den 110 Fällen waren die meisten Plattenepithelkarzinome, gefolgt von Adenokarzinomen, Melanomen und weiteren sehr seltenen Entitäten. Insgesamt hatten 19% der Patienten befallene Lymphknoten. Im Detail führten 20,3% der Plattenepithelkarzinome, 25,4% der Adenokarzinome und 22,2% der Melanome zu Lymphknotenmetastasen. Eine Neck Dissection wurde in 28,2% der Fälle durchgeführt. 3,8% der Patienten, bei denen auf eine Entfernung der Halslymphknoten verzichtet wurde, entwickelten ein Regionalrezidiv.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Metastasierungsraten der verschiedenen Tumorentitäten auf einem ähnlich niedrigen Niveau liegen und daher von einer Behandlung der Halslymphknoten meist abgesehen wurde. Um die wenigen regionalen Rezidive herausfiltern zu können, müssen prognostische Marker gefunden werden, die eine Metastasierungswahrscheinlichkeit verlässlich vorhersagen können.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.