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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Provox-Fistelanlage nach Salvage-Laryngektomie, einzeitiges versus zweizeitiges Vorgehen – eine Analyse der Heidelberger Fälle über 12 Jahre

Meeting Abstract

  • corresponding author Nikolaus Bosch - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Martin Schlösser - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Philippe Federspil - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Peter Plinkert - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Karim Zaoui - Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod177

doi: 10.3205/15hnod177, urn:nbn:de:0183-15hnod1772

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Bosch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Anlegen einer Sprechfistel und Einsetzen einer Stimmprothese nach Laryngektomie gilt als der Goldstandard der Stimmrehabilitation, obgleich die Komplikationsrate nach Salvage-Laryngektomie nicht unerheblich ist. Bei der Operationsplanung und Durchführung muss deshalb in Bezug auf Stimmprothesen streng zwischen Risiko und Nutzen abgewägt werden. Soll eine Sprechfistel angelegt und eine Stimmprothese eingesetzt werden, stellt sich die Frage, ob ein einzeitiges Vorgehen gegenüber einem zweizeitigen einen die Komplikationsrate minimierenden Vorteil hat.

Methoden: Diese retrospektive Studie erfasst 154 Laryngektomien an der Uniklinik Heidelberg zwischen 2001 und 2013. Hiervon waren 44 Salvage-Laryngektomien. 25 dieser Patienten wiederum bekamen eine Provox-Prothese eingesetzt. Hiervon wurden 15 Patienten einzeitig und 9 Patienten zweizeitig versorgt. Relevante Komplikationen waren beispielsweise Fisteln, häufige periphere Leckagen, Aufweitung des angelegten Fistelkanals, ausgeprägte lokale Wundinfektionen oder Abszesse.

Ergebnisse: 33% der Patienten in der Gruppe der einzeitig versorgten zeigten relevante, Provox-assoziierte Komplikationen, 20% nicht eindeutig Provox-assoziierte Komplikationen und 47% geringgradige, Provox-assoziierte Komplikationen. 78% der Patienten in der Gruppe der zweizeitig versorgten zeigten relevante, Provox-assoziierte Komplikationen, 22% zeigten Komplikationen welche nicht eindeutig Provox-assoziiert waren.

Schlussfolgerung: Die Gruppe der einzeitig mit einer Stimmprothese versorgten Patienten zeigte eine signifikant geringere Komplikationsrate im Vergleich zu den zweizeitig versorgten Patienten. Allerdings lagen bei der Gruppe der zweizeitig versorgten Patienten auch häufiger relevante Begleiterkrankungen vor.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.